Samsungs Galaxy Note 9 ist ohne Zweifel ein Top-Smartphone. Längst gibt es aber starke Konkurrenz.

Foto: derStandard.at/Proschofsky

Schon seit der frühen Android-Ära gibt es am Markt für Handys mit dem Google-System einen klaren Platzhirsch. Nämlich den südkoreanischen Elektronikriesen Samsung. Gut ein Dreivierteljahrzehnt war man an der Spitze dieses Marktes. Das Galaxy S duellierte sich regelmäßig mit Apples iPhone um die Krone des meistverkauften Geräts. Nach wie vor führt der Konzern den Markt an. Doch von großer Dominanz kann keine Rede mehr sein. Die baldige Ablöse steht bevor.

Im dritten Quartal dieses Jahres hat Samsung 72,2 Millionen Smartphones ausgeliefert, rechnen die Marktforscher von IDC vor. Damit kommt man auf einen Marktanteil von 20,3 Prozent. Dieser befindet sich zwar im Rahmen der Stagnation der letzten Jahre, er bedeutet allerdings sowohl in relativen als auch in absoluten Zahlen einen Verlust. Der Abstand zur Konkurrenz ist deutlich geschmolzen. Ähnlich sehen die Zahlen bei Strategy Analytics aus.

Angebote in jeder Preisklasse

Zur Nummer zwei aufgerückt ist mittlerweile Huawei aus China. Vor wenigen Jahren in westlichen Märkten hauptsächlich als Netzwerkausrüster bekannt, sind dessen Smartphones nun vielerorts präsent. Man konkurriert in allen Preisbereichen. Die "Y"- und "G"-Serien bedienen Einsteiger, die "P"- und die "Mate"-Reihen das High-End-Segment. Für die Mittelklasse gibt es "Lite"-Varianten. Und mit der Eigenmarke Honor füllt man die Lücken.

Rund 52 Millionen Geräte lieferte man zwischen Juli und September aus. Eine massive Steigerung zu den 39,1 Millionen im Vorjahr. Nur noch knapp sechs Prozentpunkte Marktanteil fehlen noch auf Samsung.

Zuletzt präsentierte man mehrere Geräte der Mate-20-Reihe. Edle Verarbeitung und ein Sammelsurium von Funktionen sollen in Kombination mit einer hochgerüsteten Triple-Kamera gegen Samsungs Note 9 punkten. Mit einem Startpreis von 999 Euro setzt man auch nicht mehr darauf, den Konkurrenten drastisch zu unterbieten. Huawei ist aber nicht Samsungs einzige Sorge.

Xiaomi und Nokia rücken auf

Rasantes Wachstum verzeichnet auch Xiaomi, ebenfalls aus China, das auf Rang vier bei 9,7 Prozent Marktanteil liegt. Man expandiert zwar zunehmend in den Westen, entscheidend ist aber das Geschäft in den Schwellenländern. In Indien, dem aktuell wichtigsten Hoffnungsmarkt der Branche, hat man die Führung bereits von Samsung erobert. Lokale Hersteller wie Micromax kommen zunehmend unter die Räder.

Allerdings sind es nicht nur chinesische Rivalen, die an Samsungs Thron sägen. Rückkehrer Nokia will spätestens 2022 unter die Top-drei-Hersteller aufrücken. Mit 4,8 Millionen Verkäufen im dritten Quartal (laut Counterpoint Research) steht bis dahin noch ein langer Weg bevor. Für eine Firma, die erst seit Anfang 2017 wieder im Geschäft ist, ist der Sprung auf den neunten Platz im weltweiten Ranking mit einem jährlichen Wachstum von 71 Prozent aber mehr als beachtlich. (gpi, 2.11.2018)