2021 soll der DC Tower 3 mit seinen auskragenden Fassadenelementen fertig sein.

Visualisierung: S+B Gruppe

Gerade erst hat sie zu bauen begonnen, nun gab die S+B Gruppe bekannt, den DC Tower 3 auf der Donauplatte (Wien-Donaustadt) verkauft zu haben: Das auf Studentenwohnheime spezialisierte US-amerikanische Immobilienunternehmen Greystar Real Estate Partners zahlt etwas mehr als 100 Millionen Euro für den 110 Meter beziehungsweise 34 Geschoße hohen, von Dietrich Untertrifaller Architekten geplanten Turm. Das gab S+B-Vorstand und -Gesellschafter Wolfdieter Jarisch am Donnerstag in einem Pressegespräch bekannt. Mit ihm Boot ist auch die Schweizer Vermögensverwaltungsgesellschaft Partners Group Holding AG, sie hat gemeinsam mit Greystar das Grundstück erworben.

Größtes Heim Österreichs

Mit rund 900 Zimmern wird der zwischen Wagramer Straße und U-Bahn-Trasse situierte Turm das größte Studentenhaus Österreichs werden. Für Greystar ist es der erste Ankauf in Österreich; das Unternehmen wird das Heim auch betreiben.

Ein Vorvertrag mit Greystar über den Ankauf des DC 3 wurde laut Jarisch vor rund einem Jahr unterzeichnet. Zuvor hatte man mit den Amerikanern auch bezüglich eines Kaufs des ebenfalls gerade in Bau befindlichen Studentenheimprojekts in der Nordbahnstraße (2. Bezirk) verhandelt. Dieses Projekt ging später, wie berichtet, an das niederländische Unternehmen The Student Hotel.

Die Optik des DC 3 wird auffallen, sie wird bestimmt von auskragenden dreieckigen Fassadenteilen. Hinter den großen Fenstern werden die Studierenden "einen traumhaften Ausblick genießen können", so Jarisch.

Internationale Studierende und Uno-Personal

Weniger traumhaft dürften die Preise sein. Die kleineren, rund 20 Quadratmeter großen Einheiten werden wohl ab 750 Euro monatlich (all inclusive) kosten, die größeren mit 40 Quadratmeter entsprechend mehr. Die Preisgestaltung werde aber Sache von Greystar sein, räumte der Vorstand ein. Vonseiten der Käufer wird darauf hingewiesen, dass die Preise schlicht noch nicht feststehen würden.

Aufgrund der immer mehr werdenden internationalen Studierenden in Wien sieht Jarisch aber viel Potenzial für solche Häuser; Erasmus-Studierende würden etwa meist nur ein halbes Jahr oder ein Jahr in Wien bleiben, da sei es sehr schwierig, auf dem regulären Wohnungsmarkt (der bekanntlich mindestens dreijährige Befristungen vorsieht) etwas zu finden.

Darüber hinaus sieht man auch in der nahen Uno-City und dem dort arbeitenden internationalen Personal eine Zielgruppe für die Wohneinheiten.

Pkw-Zufahrt über DC Tower 1

Die Vorbereitungsarbeiten für den Baubeginn haben kürzlich begonnen. Errichter des Objekts ist die Vorarlberger i+R Bau GmbH, eine Schwesterfirma der S+B Gruppe (die Familie Schertler ist an beiden Gesellschaften zur Hälfte beteiligt). Zunächst wird es drei Geschoße in die Tiefe gehen, wo man sich mit den Wiener Linien und auch der Asfinag abstimmen muss. Die Fertigstellung beziehungsweise Übergabe ist für Mitte 2021 geplant.

Im Tiefgeschoß beziehungsweise im dreistöckigen Sockel des Gebäudes ab der Ebene Wagramer Straße (siehe Visualisierung) entstehen neben gastronomischen Einrichtungen auch 900 Fahrradabstellplätze sowie 51 Pkw-Stellplätze für die künftigen Bewohner. Letztere werde man zwar kaum brauchen, müsse man aber errichten, so Jarisch. Die Zufahrt zu den Stellplätzen wird interessanterweise über den DC Tower 1 und den (noch zu bauenden) DC Tower 2 führen.

Ausstellung über Bauvorhaben

Weil die S+B Gruppe, wie berichtet, auf der Donauplatte nicht nur den DC Tower 3 bauen will, kündigte Jarisch auch an, dass es ab dem Frühjahr im ehemaligen Bank-Austria-Gebäude gegenüber dem U-Bahn-Ausgang Kaisermühlen eine Ausstellung über die geplanten Projekte geben wird. (Martin Putschögl, 25.10.2018)