Nächster Halt für das österreichische Davis-Cup-Team ist Salzburg.

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Wien/Salzburg – Österreichs Davis-Cup-Team empfängt Chile bei der Rückkehr in die Weltgruppe am 1./2. Februar 2019 in Salzburg. Schauplatz ist die Salzburgarena im Messegelände der Mozartstadt. Das Fassungsvermögen wird sich zwischen 4.000 und 4.500 Fans bewegen, der Vorverkauf beginnt am 5. November mit Zweitages-Tickets.

"Es war nicht leicht, überhaupt eine Halle in Österreich zu finden. Wir sind wirklich sehr froh, dass sich zwei Locations bereiterklärt haben, um diesen Davis Cup mitzubieten", erklärte ÖTV-Geschäftsführer Thomas Schweda am Samstag bei einem Medientermin in der Wiener Stadthalle. Man habe eine tolle Vereinbarung mit Stadt und Land Salzburg getroffen, dadurch wäre die Finanzierung gesichert. Zweiter verbliebener Kandidat war übrigens Linz.

Sand kostet

Kriterien schränkten die Auswahl ein. In der Davis-Cup-Weltgruppe muss die Halle mindestens zwölf Meter hoch sein, zudem muss der Schauplatz eine Landeshauptstadt sein. Die Tatsache, dass das Team auf Sand spielen will, kostet weit mehr, auch wesentlich mehr Zeit, um einen ordentlichen Sandplatz zu bauen.

Davis-Cup-Kapitän Stefan Koubek, dazu, ob auch Hartplatz ein Thema war: "Grundsätzlich war es eine Überlegung, auch wegen der Kostenfrage. Aber am Ende des Tages werden die Spieler befragt. Vor allem auch Dominic Thiem, der danach nach Südamerika reist und auf Sand spielt."

Anfrage in Bratislava

Sowohl ÖTV-Präsident Werner Klausner, als auch Stadthallen-Turnierboss und Davis-Cup-Veranstalter Herwig Straka haben die Anwesenheit des Sportministers und Vizekanzlers Heinz-Christian Strache zu Gesprächen genutzt. "Es ist mittlerweile ein sehr großes Thema. Ich habe gestern den Sportminister in der Halle hier getroffen und mit ihm darüber gesprochen. Es wird intensiv nachgedacht und geschaut, dass man zeitnahe eine Lösung findet, wirklich ein multifunktionelles Stadion in Österreich zu haben, wo man wirklich gut zugreifen kann." Klausner erklärte, dass es sehr schwierig sei, in der kurzen Zeit auch betriebswirtschaftlich sowie von den technischen Voraussetzungen her die richtige Location zu finden.

In Salzburg müsse man die Halle für zwei bis zweieinhalb Wochen wegen des Sandplatz-Aufbaus blockieren, zudem sind im Februar die meisten Hallen für Konzerte über Jahre im Voraus ausgebucht. "Es ist kein Scherz gewesen, dass wir in Bratislava angefragt haben und auch bei der ITF vorangefragt haben", erklärte Schweda.

Eishockey-WM als warnendes Beispiel

Auch Veranstalter Straka, der mit dem ÖTV vor dem Davis Cup in St. Pölten einen Dreijahres-Vertrag als Organisator abgeschlossen hat, hat bei der Suche mitgeholfen. Nun ist auch in der Weltgruppe der Länderkampf nur noch über zwei Tage, was ein teilweises Hereinspielen der Kosten erschwert. "Der große Vorteil für die Zuschauer ist, dass beide Tage definitiv etwas zählen. Das haben wir in St. Pölten auch gemerkt. Darum hoffen wir, dass die Zweitages-Karten von vorneherein alles ausverkaufen", meinte Straka.

Zwar gibt es auch schnellere Methoden, einen Sandplatz zu verlegen, doch dieses Risiko will Straka nicht eingehen. "Für mich ist der Platz das Wichtigste. Es gab einmal die Eishockey-WM in Wien, da ist das Eis gebrochen. Diese Schlagzeilen brauchst du nicht, wenn der Platz bricht oder ein Problem entsteht." Durch die Modus-Änderung ist das Hallenproblem im Falle eines Heimspieles permanent, da es diese in der Weltgruppe nur noch im Februar gibt. Ein Sandplatz im Freien wäre freilich günstiger.

Platzproblem bei Thiem-Match

Straka berichtete von guten Gesprächen mit dem Sportminister. "Wir haben auch über das Turnier gesprochen. Er hat die Stimmung total genossen. Ich glaube schon, dass eine Halle in einer neuen Dimension ein Thema ist. Er ist sehr interessiert daran, Infrastruktur zu schaffen und weniger in die Verwaltung zu stecken."

Zudem hätte Straka in Wien weit mehr Tickets verkaufen können. "Gestern hätten wir 15.000 Karten verkaufen können. Wir waren seit vier Wochen ausverkauft und haben täglich Hunderte Anfragen gekriegt", verriet Straka. Bei neuen Stadien bzw. neuer Infrastruktur registriere man zudem schon von vorneherein 20 bis 30 Prozent mehr Interesse. (APA, 27.10.2018)