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Grigol Waschadse könnte in der Stichwahl sein.

Foto: Reuters/Gedenidze

Tiflis – Wählernachbefragungen nach Schließen der Wahllokale in Georgien haben widersprüchliche Trends geliefert, wer nächster Staatspräsident der Ex-Sowjetrepublik im Südkaukasus werden könnte. Laut zwei Exit Polls ist eine Stichwahl nötig, weil kein Kandidat auf mehr als die Hälfte der Stimmen gekommen ist.

Die regierende Partei Georgischer Traum sieht in der von ihr in Auftrag gegebenen Befragung, die Kandidatin, die sie unterstützt hat als Siegerin. Demnach entfallen auf Ex-Außenministerin Salome Surabischwili 52,3 Prozent der Stimmen. Sie wäre damit gewählt, und es wäre keine Stichwahl nötig. Die von verschiedenen Teilen der Opposition unterstützten Kandidaten Grigol Waschadse und Davit Bakradse kämen auf 28,1 bzw. auf 9,2 Prozent der Stimmen.

Kopf an Kopf

In einer vom Sender Rustawi 2 bestellten Umfrage liegen Surabischwili und Waschadse demgegenüber mit je 40 Prozent Kopf an Kopf. Damit müssten beide in eine Stichwahl. Ex-Parlamentspräsident Bakradse kommt hier auf zehn Prozent. Rustawi 2 gilt als Medium, das der oppositionellen Vereinigten Nationalen Bewegung nahesteht, für die Ex-Außenminister Waschadse angetreten ist.

Bakradse wurde von der oppositionellen Partei Europäisches Georgien aufgestellt, die sich erst im Vorjahr von der Nationalen Bewegung abspaltete und ebenfalls eine Exit Poll in Auftrag gegeben hat. Demnach führt Waschadse mit 37 Prozent gefolgt von Surabischwili mit 34 und Bakradse mit zehn Prozent. Auch hier wird eine Stichwahl "Surabischwili gegen Waschadse" vorausgesagt.

Insgesamt traten 25 Kandidaten bei der Präsidentenwahl an. Erste Ergebnisse auf Basis von Auszählungsergebnissen werden für den späten Sonntagabend erwartet. (APA, 28.10.2018)