Der Wunsch dieses Anhängers der Demokraten, die Republikaner bei den Midterm-Wahlen zu besiegen, ging nur zur Hälfte in Erfüllung.

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Washington – Die Zwischenwahlen in den USA sind – weitgehend – vorbei, das Rennen um die Interpretation läuft. Während die Parteien schon dabei sind, die Ergebnisse in ihrem Sinne auszulegen, haben wir für Sie die wichtigsten Fakten in aller Kürze zusammengetragen.

Repräsentantenhaus

  • Die Demokraten holen – mittlerweile fix – die Mehrheit im Repräsentantenhaus, die seit 2010 die Republikaner innegehabt hatten.
  • Wie viele Sitze die Demokraten letztendlich nach Hause bringen konnten, ist noch nicht klar. Das Ergebnis dürfte aber im Bereich von circa 227 der insgesamt 435 Sitze liegen, so wie es die Umfragen prognostiziert hatten. Den Republikanern würden demnach 208 Sitze zufallen.
  • Der Vorsprung der Demokraten in den landesweiten Ergebnissen liegt bei etwa neun Prozentpunkten.
  • Ohne die Demokraten wird es für Präsident Trump und die Republikaner daher schwer, Gesetzesvorhaben durchzubringen.


Senat

  • Die Republikaner haben den Kampf um den Senat gewonnen und konnten ihre Führung in der Kammer wohl ausbauen. Weil einige Rennen noch unentschieden sind, ist das Ausmaß ihres Sieges noch unklar.
  • Weil die Demokraten 26 der 35 zur Wahl stehenden Sitze verteidigen mussten, war ihre Niederlage erwartet worden. Das Ausmaß ist allerdings größer als vorhergesagt.
  • Der Hoffnungsträger der Demokraten, Beto O'Rourke, unterlag in Texas Amtsinhaber Ted Cruz. Sein Rückstand fiel aber geringer als erwartet aus. Ihre Posten verloren haben die Senatoren Heidi Heitkamp (North Dakota), Joe Donnelly (Indiana) und höchstwahrscheinlich Bill Nelson (Florida),
  • Unklar ist noch der Ausgang in Montana (das die Demokraten verteidigen) und Arizona (das die Republikaner verteidigen).
  • Bisher konnten die Demokraten nur in Nevada (Jacky Rosen) den Republikanern einen Senatssitz abnehmen.

Gouverneure

  • Insgesamt gewannen die Demokraten mehrere Gouverneursposten, darunter Kansas, Illinois, Michigan, Maine, Nevada und New Mexico.
  • In Florida unterlag der Kandidat der Demokraten, Andrew Gillum, unerwartet dem Republikaner Ron DeSantis. Das Rennen in Georgia ist noch offen.
  • Die Kandidatin der Demokraten, Stacey Abrams (Georgia), liegt mit 48 zu 51 Prozent zurück. Sie hofft trotz eines Auszählungsgrades von 99 Prozent noch darauf, dass ihre Konkurrent Brian Kemp unter die Schwelle von 50 Prozent fällt, die eine Stichwahl nötig macht.
  • In Wisconsin stürzte der Demokrat Tony Evers knapp den regierenden Republikaner Scott Walker.


Referenden

  • In Florida stimmte die nötige Mehrheit von über 60 Prozent für den Vorschlag, Ex-Häftlingen künftig das Wählen zu erlauben. Damit gewinnen etwa eine Million Menschen das Wahlrecht.
  • In Michigan und Missouri stimmten die Wähler für die Entkriminalisierung der Marihuana-Nutzung.

Reaktionen

  • Die Demokraten beanspruchten den Sieg im Repräsentantenhaus für sich. Die bisherige Minderheitsführerin Nancy Pelosi kündigte an, den Republikanern die Hand entgegenzustrecken.
  • Auch Donald Trump sprach von einem "gewaltigen Erfolg" seiner Republikaner.
    (Manuel Escher, 7.11.2018)