Genua – Der Einsturz einer Autobahnbrücke in Genua kostet den italienischen Infrastruktur-Investor Atlantia bis zu 350 Millionen Euro. Der Konzern, an dem die Unternehmerfamilie Benetton maßgeblich beteiligt ist, stellte diese Summe in der Quartalsbilanz für den Abriss und Wiederaufbau der Brücke sowie die Entschädigung der Opfer und ihrer Familien zurück.

Atlantia teilte am Freitag mit, es gebe Streit mit dem Haftpflicht-Versicherer über die Schuld an der Katastrophe, die 43 Menschen das Leben gekostet hatte. Der Autobahnbetreiber Autostrade per l'Italia, der zu 88 Prozent zu Atlantia gehört, sei der Ansicht, dass der Versicherer zahlen müsse.

Früheren Angaben zufolge ist der Autobahnbetreiber bei einem Konsortium um Swiss Re versichert, dem auch die Allianz und die Münchener Rück angehören. Beide haben ihre Belastungen durch den Brückeneinsturz auf rund 20 Millionen Euro beziffert. Die Allianz gehört auch zu den Minderheitsaktionären an Autostrade. Der Betreiber eines großen Teils der italienischen Maut-Autobahnen hat versprochen, die Brücke binnen neun Monaten wieder aufzubauen.

Die Rückstellung von 350 Millionen Euro drückte den Nettogewinn von Atlantia in den ersten neun Monaten des Jahres um 15 Prozent auf 733 Millionen Euro. Das Unternehmen lässt die Zwischendividende zum ersten Mal seit 2013 ausfallen. (red, APA, 9.11.2018)