Wien – Ein neuer Alleineigentümer hat bald bei dem Schwarmfinanzierungsspezialisten Conda das Sagen. Die bisher mit elf Prozent beteiligte Linzer Startup 300 stockt in einer mehrstufigen Transaktion die Beteiligung bis Mitte 2019 auf 100 Prozent auf. Über die Höhe des Kaufpreises, der teilweise mit Startup-300-Aktien abgegolten werden soll, wurde Stillschweigen vereinbart.

Auf Anfrage bestätigte Conda einen entsprechenden Bericht des Onlineportals Trending Topics, an dem Startup 300 übrigens auch beteiligt ist. Seit dem Marktstart im Jahr 2013 hat Conda über Schwarmfinanzierungen 104 Projekte mit insgesamt 25 Millionen Euro versorgt. Die Gründer, Vorstände und bisherigen Miteigentümer von Conda, Paul Pöltner und Daniel Horak, sollen die in Wien ansässige Crowdinvesting-Plattform künftig als eigenständige Tochtergesellschaft von Startup 300 weiterführen.

Durchgängige Finanzierungskette

Als gemeinsame Vision heften sich Startup 300 und Conda an ihre Fahnen, den Zugang zu privatem Risikokapital zur Finanzierung junger Wachstumsunternehmen zu erleichtern. "Was wir beim Thema Crowdinvesting sehen, ist nur ein kleiner Ausschnitt einer Finanzierungskette für Start-ups", sagt Michael Eisler, Vorstand von Startup 300. Zusammen mit dem Risikokapitalfonds Capital 300 sowie mit Business-Angels wie Michael Altrichter, der bei den Linzern mit an Bord ist, will Startup 300 eine durchgängige Kette für Wachstumsfinanzierungen anbieten.

Kürzlich hatte Startup 300 selbst eine 2,8 Millionen Euro schwere Kapitalerhöhung durchgeführt, künftig peilt das Linzer Unternehmen auch ein Listing im Direct Market an, wie das neue KMU-Segment der Wiener Börse genannt wird. Startup 300, das derzeit über rund 35 Firmenbeteiligungen verfügt, wird heuer laut eigenen Angaben mit rund 40 Mitarbeitern einen Jahresumsatz "im mittleren einstelligen Millionenbereich" erzielen. Noch im November eröffnet das Unternehmen einen Start-up-Campus in der Linzer Tabakfabrik. "Wir planen 2019 weitere Akquisitionen, um unsere Plattform strategisch noch besser zu positionieren", kündigte Eisler vor kurzem an. (aha, 19.11.2018)