Bild nicht mehr verfügbar.

Gut vier von fünf Bewerbungen via Xing an die dort hinterlegte Person bleiben leider ohne Antwort, zeigt die aktuelle Studie "Best Recruiters".

Foto: Reuters/BOB STRONG

Technische Innovationen im Recruiting sind in Österreich mittlerweile fast flächendeckend umgesetzt: 90 Prozent der Websites sind für mobile Anwendung tauglich. Fast 80 Prozent der Arbeitgeber haben sich suchmaschinenoptimiert, ebenso viele setzen Online-Bewerbermanagement ein.

Überwiegend scheint es sich allerdings um technische Abwicklungen zu handeln, denn Ansprechpersonen gibt es sehr selten für Bewerber: Nur ein Prozent von 500 getesteten Arbeitgebern stellt eine Ansprechperson aus Fleisch und Blut im Unternehmen für Fragen zum Bewerben und zum Job zur Verfügung, hat die laut eigenen Angaben größte Recruitingstudie im deutschsprachigen Raum, "Best Recruiters", aktuell herausgefunden.
Erstellt wird sie vom Career-Verlag in Kooperation mit Wolfgang Elsik (WU Wien) und Kuno Ledergerber (Hochschule für angewandte Wissenschaften Zürich) als wissenschaftlichem Beirat.

Active Sourcing

Es gibt aber noch unerfreulichere Ergebnisse: Gut vier von fünf Bewerbungen via Xing an die dort hinterlegte Kontaktperson bleiben leider ohne Antwort. Kein Wunder, dass die Frustration bei Jobsuchenden groß ist. Die Studie nennt das das "Bermuda-Dreieck Businessnetzwerk". Die Jobanfrage landet irgendwo, interessiert ist offenbar niemand.

Active Sourcing, also die gezielte Ansprache, ist laut dieser Studie zwar auch in Mode gekommen, allerdings nicht für erfahrene Fachkräfte; nur jedes vierte Unternehmen versucht überhaupt, an diese Zielgruppe in Zeiten als krass bezeichneten Fachkräftemangels heranzukommen. Berufserfahrung scheint nach wie vor kein Kriterium zu sein, das Firmen wirklich interessiert: 75 Prozent kümmern sich nicht darum.

Online ist out

Als altbacken und teilweise unprofessionell werden die Stellenanzeigen (online) beschrieben: Mehr als ein Drittel verzichtet auf visuelle Gestaltungselemente, ein Fünftel arbeitet mit visuellem Content, der keinen Bezug zum Unternehmen hat. Die persönliche, die menschliche Ebene spiele meist keine Rolle, so die Studienergebnisse.

Die guten News zum Schluss: Anhand der 203 Kriterien ist Herold Business Data aktuell der beste Recruiter, gefolgt von BDO Austria und der Eurest. (kbau, 21.11.2018)