"Das Projekt startete, als ich mit meinem Sohn Viggo zu Hause war", erzählt der schwedische Fotograf Johan Bävman zu Beginn seines Videos, das derzeit viel in sozialen Netzwerken geteilt wird. Darin sieht man ihn in alltäglichen Situationen: beim Lego-Spielen mit zwei Kindern, beim Füttern, beim Kind-zu-Bett-Bringen, mit Babytrage und unterwegs. Er gibt aber zu, dass er Probleme hatte, Inspiration für sich als Vater zu finden.

"Dann hörte ich von einer Studie, die untersucht hat, zu wem Kinder gewöhnlich gehen, wenn sie Trost suchen. Die erste Person war natürlich die Mutter", so Bävman. Aber was ihm wirklich an den Ergebnissen zu denken gegeben habe, war, dass erst an fünfter Stelle der Vater kam – noch davor kam die Option, zu gar niemandem zu gehen.

Sweden

Ansporn für Väter weltweit

In Schweden habe eine Familie 480 Tage Karenzzeit, so Bävman. Er sei geschockt gewesen, dass nur 14 Prozent der Paare zu gleichen Teilen in Karenz gingen und sich die Tage gerecht aufteilten. Das gab ihm den Ansporn, dieses Projekt zu starten: die Vorteile zu erklären, wenn Väter zu Hause bleiben und die volle Verantwortung für den Haushalt übernehmen, Teil des emotionalen Lebens der Kinder zu sein. Das hätten Frauen immer schon gemacht, auch ohne Anerkennung.

Mit dem Video und seinem Projekt gehe es ihm nicht darum, Superhelden zu erschaffen, sondern Rolemodels für Väter weltweit. Johan Bävmans weltweite Ausstellung basiert auf Fotos und Interviews mit schwedischen Vätern, die sechs oder mehr Monate in Karenz verbracht haben. (adem, 30.11.2018)