Ist der Schimmelbefall so groß wie am Bild, müssen Fachleute herangezogen werden.

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Alle Jahre wieder: Wenn es draußen kalt ist und drinnen geheizt wird, kommt in mancher Wohnung der Schimmel. Häufig tritt er in schlecht gedämmten Gebäuden auf. Dort trifft aufgeheizte Luft auf kalte Gemäuer. Als Folge entsteht Kondensat – zum Beispiel hinter einem Schrank, der zu nahe an der Wand steht. Der perfekte Nährboden für Schimmel.

Ob es schimmelt oder nicht, hängt auch vom Verhalten der Bewohner ab, betont der zertifizierte Schimmelsachverständige Thomas Belazzi vom Ingenieurbüro Bauxund. Die Empfehlung: Mindestens zweimal, am besten dreimal pro Tag querlüften. Und zwar so lange, bis die Außenscheibe von der entweichenden warmen Luft nicht mehr beschlagen ist, rät Belazzi: "Das kann fünf bis zehn Minuten dauern."

Was dem Experten bei Begehungen oft auffällt: Auf den Fensterbrettern stehen Blumentöpfe. In vielen Fällen würden diese nicht für das Lüften weggeräumt, glaubt er. Beim Kippen komme aber kein ausreichender Luftaustausch zustande. Und wer dauerkippt – das machen viele, beispielsweise um das Schlafzimmer kühl zu halten -, riskiert erst recht wieder Schimmel, weil dann die Fensterlaibung so stark abkühlt, dass warme Luft darauf kondensiert.

Tipps gegen Schimmel

Um die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung zu reduzieren, empfiehlt Belazzi, nach dem Duschen sofort zu lüften und die feuchte Luft nicht in den Rest der Wohnung zu entlassen. Auch die Anschaffung eines Hygrometers, das die Luftfeuchtigkeit misst, kann sinnvoll sein. Um Schimmel zu verhindern, muss die Wohnung aber laut Belazzi nicht stark aufgeheizt werden, solange gleichmäßig geheizt wird. Bleibt ein Raum ungeheizt, während der Rest der Wohnung auf 25 Grad erhitzt wird, dann steigt dort jedoch die Schimmelgefahr.

Auch mit der Baufeuchte in neuerrichteten Häusern können viele nicht umgehen: In den ersten zwei Jahren muss in diesen Gebäuden deshalb mehr geheizt und mehr gelüftet werden. Das wüssten nicht einmal Besitzer von Wohnungen um 700.000 Euro, bei denen dann plötzlich das Ankleidezimmer schimmelt, erzählt Belazzi: "Die Eigentümer beziehungsweise Bauherren müssten die Bewohner schulen."

Fachleute gefragt

Ist es dafür zu spät und es gibt Schimmelbefall, ist Handeln angesagt: Ist der Befall kleiner als ein A4-Blatt, dann kann er noch selbst entfernt werden: Mit Mundschutz und Handschuhen ausgerüstet, kann der Schimmel mit einem in Seifenwasser getränktem Tuch entfernt werden. Danach sollte Schimmelspray oder 70-prozentiger Alkohol zum Einsatz kommen. Ist der Schimmelbefall größer, müssen aber Fachleute ans Werk, so Belazzi, "sonst wird die ganze Wohnung kontaminiert". (zof, 1.1.2019)