Wiesbaden – Während die in vielen Ländern abgehaltenen Abstimmungen zu den Wörtern und Unwörtern des Jahres sehr oft im Kontext von Partei- und Tagespolitik stehen, hat man sich in Deutschland heuer für einen Begriff von übergeordneter Bedeutung entschieden: "Heißzeit".

Der Begriff umschreibe nicht nur den extremen Sommer, sondern beziehe sich auch auf den Klimawandel. Außerdem sei "Heißzeit" mit der lautlichen Ähnlichkeit zu "Eiszeit" eine interessante Wortbildung, urteilte die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden.

Prägende Begriffe

Auf den zweiten Platz wählte die Jury "Funklochrepublik". Spätestens seit dem Bundestagswahlkampf 2017 sei die teils schlechte Abdeckung mit Mobilfunk auf dem Land ein politisches Thema. Auf Platz drei folgt der Begriff "Ankerzentren". Im vergangenen Jahr hatte mit "Jamaika-Aus" – bezogen auf die gescheiterten Koalitionsgespräche nach den deutschen Bundestagswahlen – einmal mehr das Thema Parteipolitik dominiert.

Der GfdS geht es um Begriffe, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben sprachlich in besonderer Weise bestimmt haben. Zum ersten Mal hatte sie 1971 ein Wort des Jahres verkündet: Es lautete "aufmüpfig". (APA, red, 12. 12. 2018)