Der Wirtschaftsmotor Videospiele läuft in Österreich noch nicht auf Hochtouren, während andere Märkte das Potenzial der Industrie schon lange für sich erkannt haben. Die Ambitionen lokaler Hersteller sind dennoch groß. Man wartet auf den ersten großen Hit. Wie wird es also um Österreichs Gamingbranche im Jahr 2028 stehen? DER STANDARD hat heimische Spielentwickler nach ihrer Meinung befragt.

Reinhard Schmid, Orcari Games

Das kommt sehr darauf an, ob jemandem ein Hit gelingt oder nicht. Ich glaube jedoch, dass in der Spielebranche die Ländergrenzen immer mehr verschwinden werden, da immer mehr Studios "distributed" – also mit Entwickler außerhalb des Landes – wie Moon Studios oder auch wir arbeiten werden.

Rainer Angermann, Rarebyte

Wenn man die Entwicklungen der letzten Jahre extrapoliert, kann man davon ausgehen, dass sich die österreichische Spielebranche in den kommenden Jahren gut weiterentwickeln und wachsen wird – und dabei könnte es gut sein, dass das eine oder andere Hit-Game aus Österreich kommt.

Foto: Iron Mountain Interactive

Peter Ehardt, Iron Mountain Interactive

Ich gehe davon aus, dass es bis zu diesem Zeitpunkt mitunter doppelt so viele Entwickler (tendenziell kleinere Jointventures) geben wird als heute. Technologische Fortschritte werden das Kommunizieren noch weiter erleichtern, sodass es gängig sein wird, dass Mitarbeiter nicht mehr im Büro sitzen müssen sondern von zu Hause in Österreich, aber auch von sonst wo in der Welt arbeiten können. 2028 ist E-Sports unglaublich groß und nachdem die gute alte österreichische "Alles passiert in Österreich 10 Jahre später"-Phase vorbei ist, versteht auch die zukünftige Regierung, dass es vielleicht eine gute Idee wäre, in diese Richtung zu investieren.

Michael Putz, Bongfish

Die Politik hat um die Wichtigkeit von Steueranreizen verstanden. Als direkte Konsequenz eröffneten einige große Publisher Studios in Österreich und locken mit der außergewöhnlichen Lebensqualität die besten globalen Talente ins Land. Ebenso macht sich der Ehrgeiz und die Hartnäckigkeit heimischer Indie-Studios bezahlt und eines der Studios landete einen internationalen Megahit. Mit der damit einhergehenden Kapitalisierung und des daraus folgenden Wachstums wird Österreich als attraktiver Standort für Gamesentwicklung global sichtbar.

Foto: IO Interactive

Gregor Eigner, Mi’pu’mi Games

Die Absolventen der tertiären Ausbildungen von heute finden etwas bessere Rahmenbedingungen vor, haben selbst erfolgreich Unternehmen gegründet und reüssieren sowohl am Heim- als auch am wichtigen internationalen Markt. Diese Firmen arbeiten eng zusammen, tauschen sich regelmäßig aus und nutzen die gemeinsamen Synergien mit Hilfe einer gelungenen Wirtschaftspolitik, die das Potenzial von Spielen für den Standort Österreich erkannt und gefördert hat.

Denis Mikan, Kunabi Brother

Wenn ich das wüsste… :-)

Schon gesehen?

DER STANDARD