Die Hersteller aus China wie Zhidou nehmen schon einmal Anlauf und bringen E-Kleinwagen nach Europa.

Foto: Zhidou

Organisationen, die sich dem Bemühen um eine lebenswerte Umwelt verschrieben haben, wie etwa der VCÖ, begrüßen die jüngste Einigung der EU zur Verringerung des CO2-Ausstoßes im Verkehr, die nicht nur Personenwagen, sondern auch Kleintransporter betrifft. Und natürlich kann kein einigermaßen vernunftbegabter Mensch dagegen sein, dass beim Autofahren weniger Energie verbraucht wird, dass vor allem der Verbrauch an klimaschädlichen Treibstoffen gesenkt wird.

Die Autoindustrie fühlt sich dabei enorm unter Druck gesetzt, weil die ambitionierten Ziele nicht nur wie in den vergangenen Jahrzehnten bedeuten, routinemäßige Verbesserungen umzusetzen, sondern massiv in Richtung Elektrifizierung des Antriebs und E-Mobilität zu investieren.

Gewinnspannen versus Entwicklungskosten

Das wird teuer und eröffnet zwei kommerzielle Problemfelder. Erstens: Die Gewinnspannen bei großen Autos, an denen man sehr viel verdient hat, werden durch hohe Entwicklungskosten und den vermehrten Einsatz edler Materialien und komplexere Produktionsprozesse kleiner.

Zweitens, und das ist schon fast paradox: Kleine, von vornherein sparsamere und umweltfreundlichere Autos werden auch teurer. Es rentiert sich dann oft gar nicht mehr, sie überhaupt herzustellen.

Einstellen oder Elektrifizieren

Opel hat unter Peugeot-Führung gleich angekündigt, die Modelle Karl und Adam einzustellen. Auch bei VW gibt es Anzeichen, dass der Up nicht mehr lange gebaut wird. Mercedes will den Smart künftig nur mehr mit Elektroantrieb anbieten.

Und der Ausweg? Es ist auch schlankeres Denken gefragt, das den Autokonzernen bis jetzt nicht so liegt, um das neue Superauto zu bauen: klein, sparsam, umweltfreundlich und billig. Oder will man warten, bis die Chinesen uns damit überrollen? (Rudolf Skarics, 3.1.2019)