Linz/Eberschwang – Nach einer Reihe von Silvesterunfällen mit einem Toten und mehreren Verletzten in Oberösterreich fordert auch Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) Konsequenzen. Die bestehenden Regeln müssten besser umgesetzt werden. Er bringt zudem die Emissionsbelastung ins Spiel: Die Knallerei zum Jahreswechsel setze ein Zehntel des im gesamten Jahr vom Verkehr verursachten Feinstaubs frei.

Bereits am Mittwoch hatte Sicherheitslandesrat Elmar Podgorschek (FPÖ) restriktivere Regeln in den Raum gestellt, wobei er vor allem in der Kontrolle das Problem sieht. Denn die Gesetzeslage sei bereits relativ streng, aber "keiner hält sich daran", konstatierte Podgorschek und kündigte eine Expertenrunde zu dem Thema an.

Kontrolle

Anschober sieht ebenfalls ein großes Problem in der Kontrolle: Denn theoretisch sind pyrotechnische Gegenstände der Kategorie F2 – in diese Gruppe fallen die meisten der privat verwendetet Knaller – im Ortsgebiet verboten, außer man hat eine Genehmigung. Auch kann der Bürgermeister mittels Verordnung bestimmte Ortsteile vom Verbot ausnehmen. Außerhalb des Ortsgebietes ist die Knallerei in der Nähe von größeren Menschenansammlungen untersagt.

"Das Ziel muss sein, dass das bestehende Gesetz allen bekannt ist und auch vollzogen wird", so Anschober. Er will am Montag die Landesregierung mit dem Thema befassen. Verbesserungen seien nicht nur aus Gründen der Sicherheit, sondern auch wegen der Luftreinhaltung dringend nötig, da die Emissionen von Feinstaub durch Feuerwerkskörper "einen wesentlichen Anteil an der Gesamtbelastung haben", wie Analysen der Umweltabteilung ergeben hätten.

ÖVP will illegale Einfuhr bekämpfen

Auch die ÖVP Oberösterreich begrüßt die Einberufung einer Expertenrunde. "Insbesondere gilt es die illegale Einfuhr von Feuerwerkskörpern aus dem Ausland mit allen Mitteln zu bekämpfen", betonte Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer in einer Presseaussendung Donnerstagmittag.

Aktueller Anlass für die Feuerwerks-Diskussion ist der Tod eines 17-Jährigen aus Eberschwang (Bezirk Ried im Innkreis), der beim Zünden einer Kugelbombe so schwer verletzt wurde, dass er wenig später starb. Zudem waren in der Silvesternacht in Oberösterreich einige teils Schwerverletzte durch Böller zu beklagen, hinzu kamen mehrere Brände durch verirrte Silvesterkracher. Die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe in Lochen meldete tierische Opfer der Knallerei: So seien zwischen Weihnachten und Silvester sechs Hunde bei ihr gelandet, die panisch über Gartenzäune gesprungen und stundenlang ziellos umhergeirrt seien. (APA, 3.1.2019)