Wien – Der 29-Jährige, der von der Staatsanwaltschaft zunächst der Beteiligung am Mafiamord vom 21. Dezember in der Wiener Innenstadt verdächtigt wurde, bleibt in Untersuchungshaft. Das sagte die Sprecherin der Landesgerichts für Strafsachen, Christina Salzborn, am Dienstag.

Der Mann hatte ursprünglich als Zeuge gegolten, wurde später jedoch von der Staatsanwaltschaft der Beitragstäterschaft verdächtigt. Seit dem 25. Dezember befindet er sich in U-Haft. Vermutet wurde, dass er das spätere Todesopfer Vladimir R. gezielt in die Arme eines Killers gelockt haben könnte. Tatbegehungs- und Fluchtgefahr seien in diesem Fall nicht auszuschließen. Der 29-Jährige bestreitet das laut seiner Rechtsvertreterin Heike Sporn entschieden.

Auslieferungsersuchen

Der Wiener Justiz liegt hinsichtlich des 29-Jährigen ein Auslieferungsersuchen der serbischen Strafverfolgungsbehörden vor, wie gestern bekannt wurde. Nach dem Mann, der in Österreich unter falschem Namen in Erscheinung getreten war, war europaweit wegen Suchtgifthandels gefahndet worden. Über die beantragte Auslieferung wird erst entschieden, wenn das Strafverfahren um den Mordanschlag erledigt ist.

Bei der Schießerei war der 32-jährige Vladimir R. nach dem Verlassen eines Lokals am Lugeck regelrecht hingerichtet worden. Nach dem unbekannten Schützen wird weiterhin gefahndet. Hintergrund der blutigen Fehde soll ein Streit um Drogen-Geschäfte sein. Die eine Bande soll der anderen Ende 2014 rund 200 Kilo Kokain gestohlen haben, das in einer Wohnung im spanischen Valencia gebunkert war. Blutige Abrechnungen, zuerst in Valencia, danach in Montenegro und in Serbien waren die Folge. Dutzende Personen sind seither eines gewaltsamen Todes gestorben. (APA, 8.1.2019)