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In Cardiff hoffen Fans, dass doch noch alles gut wird.

Foto: REUTERS/Rebecca Naden

Paris – Der auf einem Flug über den Ärmelkanal verschollene argentinische Fußballspieler Emiliano Sala (28) hat Berichten zufolge aus dem kleinen Propellerflugzeug noch eine Sprachnachricht an seine Freunde verschickt. "Ich bin hier oben im Flugzeug, das anscheinend gleich in seine Einzelteile zerfällt, und bin auf dem Weg nach Cardiff", heißt es in der am Dienstagabend veröffentlichten Audiodatei. In der walisischen Stadt sollte er ein Training seines neuen Vereins Cardiff City besuchen.

"Wenn ihr in eineinhalb Stunden keine Neuigkeiten von mir hört: Ich weiß gar nicht, ob die überhaupt jemanden schicken, um nach mir zu suchen, weil sie mich sowieso nicht finden werden. Dann wisst ihr schon Bescheid. Papa, ich habe solche Angst", sagte Sala.

Vater bestätigte Echtheit

Salas Vater Horacio bestätigte der argentinischen Zeitung "Clarín" die Authentizität der rund einminütigen Aufnahme. Im Hintergrund sind Motorengeräusche zu hören. Trotz seiner offenkundigen Sorge wirkt Sala allerdings nicht panisch, sondern eher müde. Er gähnt sogar mehrmals.

Die Propellermaschine war auf dem Flug von Nantes nach Cardiff vom Radar verschwunden – vieles deutete am Dienstag auf einen Absturz hin. Einsatzkräfte suchten mit Booten und aus der Luft die Meeresoberfläche nach Trümmern ab. "Es gibt keine Spur von dem Flugzeug", teilte die Polizei mit.

Die Suche wurde am Mittwoch wieder aufgenommen. Zwei Flugzeuge suchten ein Gebiet ab, in dem aufgrund der Gezeiten und des Wetters am wahrscheinlichsten mit einem Fund zu rechnen sei, erklärte die Polizei auf Twitter. Auch die Küste der Insel Alderney und weitere Inseln und Felsen stünden im Fokus.

"Nur noch Bergungsaktion"

Nach Ansicht der Rettungskräfte kann der Fußballprofi aber nicht mehr lebendig geborgen werden. Das erklärte der Luftrettungsdienst Channel Islands Airsearch am Mittwochnachmittag auf dpa-Anfrage. Nach rund 40 Stunden im Wasser gebe es so gut wie keine Überlebenschancen für den 28-jährigen Argentinier und seinen Piloten, sagte eine Sprecherin.

Die Suche dauere aber an. Es handle sich nun um eine Bergungsaktion. Noch am Vormittag hatte die Polizei in Guernsey nicht ausgeschlossen, dass sich Sala und sein Pilot in einem Rettungsfloß, an Land oder an Bord eines Schiffes befinden könnten.

Bis zum frühen Nachmittag war jedoch nichts entdeckt worden, was einen Hinweis auf das vermisste Flugzeug liefern könnte. (APA, 23.1.2019)