Lieferroboter Scout wird momentan getestet

Foto: Amazon

Amazon will bei der Auslieferung von Paketen den Faktor Mensch minimieren. Künftig soll auch das letzte Stück des Weges von Robotern ausgeführt werden. Der Konzern stellte nun "Scout" vor, einen Roboter auf sechs Rädern, der Paketlieferungen in einer Kleinstadt übernimmt. Er soll werktags Nutzer von Amazon Prime beliefern, die Produkte am Tag der Bestellung oder binnen 48 Stunden danach erhalten wollen.

Menschlicher Begleiter

Scout soll dabei von einem menschlichen Begleiter überwacht werden, um etwaige Gefahren für "Haustiere, Fußgänger" und etwaige Hindernisse auszuschließen. Etwaige Kollisionen sind allerdings nicht die einzige Hürden für erfolgreiche Lieferungen per Roboter. Unklar ist etwa, wie dieser mit Treppen, dem Tor eines Gartenzauns oder dem Überqueren der Straße auf Zebrastreifen umgeht. Außerdem sollte der Roboter nicht so gefährlich aussehen, dass Passanten sich erschrecken – aber auch nicht so liebenswürdig, dass ihn Kinder bei der Arbeit stören.

amazon

"Eine Menge an Start-Ups"

Amazon ist bei weitem nicht das einzige Unternehmen, das auf Roboter setzt. Es gibt Roboter, die Essen ausliefern und Roboter, die Einkaufszentren patrouillieren. Dabei kam es immer wieder zu Zwischenfällen, etwa spontanen Bränden oder Akten von Vandalismus. "Es handelt sich um ein Feld, das erst Erfolge zeigen muss", sagt Brian Gerkey von Open Robotics zu Wired. Es ägbe laut Gerkey zwar eine Menge an Start-Ups in diesem Bereich, allerdings ist die ökonomische Sinnhaftigkeit von Lieferrobotern noch nicht bewiesen.

Kostenfrage

Wenn Scout erfolgreich ist, könnte Amazon allerdings die Kosten für Lieferanten weiter drücken. Ein großflächiger Einsatz von Robotern würde zahlreiche Menschen arbeitslos machen. Schon jetzt gilt die Lieferbranche als hartes Pflaster mit schwerer körperlicher Arbeit und geringem Verdienst. Scout ist für Menschen nicht die einzige Konkurrenz – parallel dazu arbeitet Amazon schon seit Jahren an Lieferdrohnen. Beide Varianten könnten jedoch die Umwelt schützen, indem sie den Einsatz von Lieferwagen unnötig machen. (red, 23.1.2019)