Mehr als dieses Foto aus dem Experimentierstudio von Airbnb gibt es von "Backyard" noch nicht zu sehen.

Foto: Samara

San Francisco – Die Ankündigung sorgte für Aufsehen: Im vergangenen Herbst teilte der US-amerikanische Ferienwohnungsvermittler Airbnb mit, künftig nicht nur Häuser und Wohnungen zur kurzfristigen Anmietung offerieren zu wollen, sondern auch gewissermaßen ins Bauträgergeschäft einzusteigen. Airbnb Backyard nennt sich das Projekt, dessen Start Joe Gebbia, Mitgründer der Plattform, Ende des Vorjahres bekanntgab. Backyard bezieht sich dabei nicht etwa darauf, dass man kleine Wohnschuhschachteln (Tiny Houses) nur in Hinterhöfe (Backyards) stellen möchte, sondern damit wurde der Ort, an dem die Idee für die neue Entwicklungsschiene heranreifte – ein kleines Studio neben dem Airbnb-Hauptquartier -, sozusagen verewigt.

Die Forschungseinheit von Airbnb, die sich Samara nennt und von Gebbia geleitet wird, forscht nun also an einer "neuen Art des Planens, Bauens und Sharens". Ziel ist, optimale Räume für Bewohner zu kreieren, die ihre Räumlichkeiten dann zur Gänze oder teil- bzw. zeitweise über die Plattform vermieten möchten. Als Grundlage dienen dafür unter anderem auch die vielen Millionen Daten, die man in zehn Jahren als Vermittlungsplattform von Urlauberunterkünften gesammelt hat.

"Häuser weiterentwickeln"

Weil die Häuser aber auch auf ökologisch bestmögliche Art und Weise errichtet werden sollen, scharte Gebbia einen Haufen Experten um sich, darunter Industriedesigner, Architekten und Ingenieure, Robotik- und Materialspezialisten. "Die Art, wie wir heute Häuser bauen, ist überholt und sorgt für einen riesigen Berg an Müll", so der Airbnb-Co-Gründer. Um die Bedürfnisse von morgen zu befriedigen, sei es in Sachen Klimaschutz oder in Sachen Stadt-Land-Migration, müssten sich Häuser weiterentwickeln.

Man darf gespannt sein auf die ersten Prototypen, die für Herbst 2019 angekündigt wurden. Ebenfalls für heuer erwartet wird ein Börsengang von Airbnb. Vor wenigen Wochen gab das Unternehmen bekannt, 2018 zum zweiten Mal in Folge Gewinne geschrieben zu haben. Von Investoren wird Airbnb auf einen Wert von 31 Milliarden Dollar taxiert. Im ersten Quartal 2019 werde man weltweit die 500-millionste Buchung seit der Gründung im Jahr 2008 abwickeln, hieß es zuletzt. (mapu, 12.2.2019)