Was sollte bei der Stadtplanung bedacht werden, um öffentlichen Raum für Kinder sicherer zu gestalten?

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Erwachsene, die mit einem Kind in der Stadt unterwegs sind, sind gefordert. Die jungen Verkehrsteilnehmer können Gefahren und Geschwindigkeiten oft noch nicht richtig ab- und einschätzen, und sie haben ob ihrer Größe und ihres Blickwinkels eine ganz andere Sicht auf den Straßenverkehr. All das sind auch Gründe, warum für sie der Vertrauensgrundsatz nicht gilt.

Eltern bringen ihren Kindern die Regeln im Straßenverkehr bei, um sie auch darauf vorzubereiten, wo es Gefahren gibt, worauf sie achten müssen, um irgendwann auch allein unterwegs sein zu können. In der Schule sollen die Kleinen mit der Verkehrserziehung zusätzlich sensibilisiert und im richtigen Verhalten im Straßenverkehr geschult werden.

Motorisierter Verkehr steht im Mittelpunkt

Dennoch gibt es immer wieder Situationen, die für Kinder nicht einfach zu bewältigen sind, denn oft steht bei der Straßen- und Stadtplanung der motorisierte Verkehr im Mittelpunkt. Dann kann es vorkommen, dass ein vierjähriges Kind oder auch Fußgänger, die länger brauchen, innerhalb einer Grünphase bei der Fußgängerampel das Überqueren der Straße nicht schaffen. Außerdem behindern zugeparkte Straßenseiten den Blick auf den Verkehr – oder Ausfahrten führen über Gehsteige. All diese Punkte machen das Bewegen im öffentlichen Raum für Kinder nicht immer einfach.

Sind die Straßen kinder- und fußgängerfreundlich?

"Meine Erfahrung deckt sich mit der anderer Eltern: Dass nämlich der öffentliche Raum in der Stadt nicht kindertauglich beziehungsweise überhaupt fußgängerfreundlich ist", so Helge Fahrnberger im Interview mit der "Wiener Zeitung". Fahrnberger initiierte die Onlinepetition für verpflichtende Abbiegeassistenten bei Lkws, nachdem ein Neunjähriger auf dem Schulweg von einem abbiegenden Lkw getötet worden war. Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ), der stellvertretende SPÖ-Klubobmann Jörg Leichtfried, Wirtschaftskammer und knapp 40.000 Unterzeichner der Petition sprechen sich für die Einführung verpflichtender Abbiegeassistenten aus. Die Stadt Wien rüstet Lkws in den kommenden Monaten bereits um. Doch neben der Nachrüstung von Lkws stellt sich generell die Frage, wie die Stadt und der Straßenverkehr für Kinder noch sicherer gestaltet werden können.

Die Vorbildfunktion der Erwachsenen ist für User "basstaeter" wesentlich:

"Wenn Fußgänger Grün haben, darf gleichzeitig kein motorisiertes Fahrzeug Grün haben", so Poster "Kämmerer55":

Wie sollte eine kindertaugliche Stadt sein?

Wie bereiten Sie Ihre Kinder auf den Straßenverkehr vor? Und wie achtsam ist Ihr Kind? Gibt es konkrete Straßenstellen, die kinder- und fußgängertauglicher gestaltet werden sollten? (haju, 13.2.2019)