Bild nicht mehr verfügbar.

"Hab keine Angst!"

Foto: AP/Seth Wenig

"Alles wird gut!", möchte man seinem jüngeren Ich mitgeben, das aufgrund seiner Sexualität zwischen Unsicherheit und Angst pendelt. "Alles wird gut!" – blickt man zurück, als man Angst hatte, sich vor Freunden und Familie zu outen oder offen in der Gesellschaft als Schwuler, Lesbe oder Transperson zu leben. "Alles wird gut!", will man hören, wenn man glaubt, dass man niemals die große Liebe finden oder glücklich sein wird.

"Sei du selbst!"

Als junger queerer Mensch aufzuwachsen ist nicht einfach. So viele Fragen stellen sich einem, wenn man draufkommt, dass man aufs gleiche Geschlecht steht oder trans ist. Wem kann ich mich anvertrauen? In der Schulzeit ist es schwierig, sich selbst auszuleben, weswegen queere Menschen oft erst danach beginnen, ihre Sexualität zu erkunden. Viele verheimlichen vielleicht auch ihre sexuelle Orientierung, weil sie Angst haben, was Familie und Freunde sagen.

Ältere LGBTs lesen ihrem jungen Ich Briefe mit Ratschlägen.
wickydkewl

Jahre später, wenn man in seinem Schwul-, Lesbisch-, Bi- oder Trans-Sein gefestigt ist, möchte man seinem jungen Ich so viel auf den Weg geben. Man will ihm oder ihr sagen, dass man zu sich selbst stehen soll, dass man sich früher outen soll, weil alle einen so akzeptieren, wie man ist. Man will einem aber auch mitgeben, dass einige Menschen einen beleidigen oder abschätzig anschauen werden, wenn man öffentlich Freund oder Freundin küsst, oder dass man sogar mit Gewalt konfrontiert wird. Aber eigentlich will man sich sagen, dass alles besser wird, wenn man so lebt, wie man ist.

Was wollen Sie Ihrem jüngeren Ich sagen?

Welche Erfahrungen hätten Sie nicht missen wollen? Was würden Sie anders machen? (rec, 19.2.2019)