Der Luxus offenbart sich bei dieser Immobilie in Las Vegas erst auf den zweiten Blick: Denn der Luftschutzbunker, der etwa drei Kilometer vom legendären Las Vegas Strip entfernt liegt und nun um 18 Millionen Dollar (16 Millionen Euro) zu haben ist, liegt acht Meter unter der Erde.

Foto: Berkshire Hathaway

Der Bau von Luftschutzbunkern war eine Reaktion der US-Bevölkerung auf den Kalten Krieg: Viele bauten sich in den 1960er-Jahren einen Bunker und hofften, hier im Fall eines Atomkriegs mit ihrer Familie sicher zu sein. Während sich die meisten seiner Landsleute dabei auf das Nötigste beschränkten, errichtete sich Girard Henderson, Chef der Kosmetikmarke Avon, in Las Vegas einen unterirdischen Palast.

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Zukünftige Eigentümer dieses Stahlbetonbaus müssen daher auch tief unter der Erde nicht auf allzu viel verzichten: Es gibt ein Haupthaus und ein Gästehaus, einen Garten mit künstlichem Rasen, ebenso künstlichen Bäumen und Blumen und Wandmalereien mit Ansichten von Städten und Bergen. Zwei Aufzüge und ein gut verstecktes Stiegenhaus führen hinunter in das unterirdische Reich.

Insgesamt stehen den Bewohnern 1.400 Quadratmeter zur Verfügung. Hier sind unter anderem fünf Schlafzimmer, sechs Bäder beziehungsweise Toiletten, eine große Küche, ein Wohnbereich inklusive Kamin, ein Spielraum, eine Sauna, eine Bar mit Tanzfläche und ein Übungsgrün zum Golfen untergebracht.

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Außerdem vorhanden: ein Swimmingpool mit Wasserfall, ein Outdoor-Barbecue-Bereich – und ein Beleuchtungskonzept, das die unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten und sogar Sterne und Wolken nachahmen kann.

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Auch wenn Bewohnern angesichts der Einrichtung eine Zeitreise in die 1970er-Jahre winkt: Ganz stehengeblieben ist die Zeit hier natürlich trotzdem nicht. Laut dem zuständigen Makler, Stephan LaForge, sind Empfangsverstärker vorhanden, die Handyempfang und sogar Internet ermöglichen. Die Klimaanlage wurde mittlerweile ebenfalls erneuert und ein Wassertank, der fast 4.000 Liter Wasser fasst, eingebaut. Zuletzt wechselte der Bunker 2014 seinen Besitzer – damals war er aber mit 1,14 Millionen Dollar noch deutlich günstiger.

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Girard Henderson, der Bauherr des Bunkers, glaubte fest daran, dass die Zukunft des Wohnens unterirdisch sein wird. Er gründete dafür sogar ein eigenes Unternehmen, Underground World Homes, und lebte bis zu seinem Tod 1983 in seinem Bunker. Seine Witwe wollte dann allerdings wieder zurück ans Tageslicht, darum ließ sie sich überirdisch auf dem Grundstück ein Haus errichten, in dem sie bis zu ihrem Tod 1989 lebte. Auch dieses Haus ist im Verkaufspreis inkludiert.

Makler LaForge hat laut Medienberichten bereits zahlreiche Anfragen erhalten – allerdings nicht unbedingt von Kaufinteressenten, sondern von Schaulustigen, die sich den Bunker einmal anschauen wollen. (zof, 16.2.2019)

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