Wer Werbung platziert, kann weiter die Inhalte der DMCAForce-Partner anbieten.

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Die Auseinandersetzung zwischen Piratenportalen und Rechteinhabern verläuft üblicherweise als eine Art Katz-und-Maus-Spiel. Über einschlägige Seiten werden geschützte Inhalte verbreitet, per Takedown-Notice an Google sorgen Antipiraterie-Firmen dafür, dass diese Angebote möglichst unsichtbar bleiben. Zudem versucht man zunehmend auch, in Kooperation mit Werbefirmen, den Seiten die Einkommensströme zu kappen.

Einen ganz anderen Zugang wählt nun die Organisation "DMCAForce". Neben Takedowns erprobt man jetzt ein Modell der Einnahmenteilung, berichtet Torrentfreak. Ein entsprechendes Angebot legte man per E-Mail an die Betreiber von Limetorrents, das eines der populärsten Torrentportale ist.

Inhalt für Werbung

Und zwar soll das neue Modell es den Piraten erlauben, die beanstandeten Inhalte weiter anbieten bzw. darauf verweisen zu können. Im Gegenzug sollen die Plattformen aber Werbeplatz "rund um das Produkt" bereitstellen.

Können auf diesem Wege Produkte verkauft werden, kann das Portal auf Kommissionsbasis mitverdienen. Alleine bei einer nicht näher genannten Pornoseite würden mittlerweile monatlich 15.000 Dollar an Werbeeinnahmen erzielt. Limetorrents wurde eine dreitägige Frist gegeben, um das Angebot anzunehmen, die Betreiber lehnten ab, woraufhin DMCAForce mit Takedown-Requests nach dem üblichen Muster fortfuhr.

Die Reaktionen unter den Torrentfreak-Lesern sind geteilt. Während manche darin eine Chance für Rechteinhaber sehen, das ohnehin nicht tot zu kriegende Phänomen der Piraterie für sich zu nutzen, bezeichnen andere die Alternative zwischen dem Werbemodell und Takedown-Requests als "Erpressung". (red, 04.03.2019)