"Rape Day" wird nicht auf Steam erscheinen. Valve will das Game aufgrund "unbekannter Kosten und Risiken" nicht auf seiner Plattform anbieten.

Foto: Screenshot/Gamestandard

Rape Day, eine Visual Novel, bei der es darum geht, Frauen zu ermorden und zu vergewaltigen, wird nicht auf Steam erscheinen. Das Game wurde von der Plattform entfernt. Zuvor stand Hersteller Valve in der Kritik dafür, ein derartiges Spiel überhaupt zugelassen zu haben. Nutzer in ausgewählten Ländern konnten dieses nach Altersbestätigung ansehen und auf die Wunschliste setzen. Geplant war die Veröffentlichung für April.

"Unbekannte Kosten und Risiken"

In einem Blogeintrag erklärt Valve nun die Entscheidung. Der Konzern begründet die Verbannung des Spiels mit "unbekannten Kosten und Risiken". Gleichzeitig respektiere man den Wunsch der Entwickler, sich "selbst auszudrücken", und der Sinn von Steam sei es, für "Entwickler eine Zielgruppe zu finden". Im Fall von Rape Day könne man dem Hersteller des Games aber aufgrund "des Inhalts und der Art, sich zu präsentieren", nicht helfen.

Mangelnde Transparenz

Was Valve genau mit "unbekannten Kosten und Risiken" meint, bleibt offen. Im Grunde bleibt der Hersteller somit eine Erklärung schuldig, wieso das Spiel nun entfernt wurde. Die mangelnde Transparenz bei der Entscheidung dürfte auf die 2018 eingeführte Regelung "Alles ist erlaubt" zurückzuführen zu sein. Valve wollte sich aufgrund eines kontroversen Amokspiels künftig der Entscheidung entziehen, was bei Steam nun erlaubt oder verboten ist.

Zaxtor99

"Schwarzer Humor"

Rape Day wurde vielfach diskutiert. Der Entwickler selbst will das Spiel für Soziopathen und sich selbst entwickelt haben. Er kündigte bereits vor der Kontroverse an, dass er das Game auf seiner eigenen Website veröffentlichen wird, sollte es das Vergewaltigungsspiel nicht auf Steam schaffen. Zuvor begründete er, dass es sich bei Rape Day um "schwarzen Humor" handle und er nicht ganz einsehe, wieso Mord und Totschlag in Games zu sehen seien, nicht aber sexuelle Gewalt.

Entwickler will Game nun anderweitig veröffentlichen

Die Entscheidung, das Spiel doch nicht auf Steam zu veröffentlichen, wurde von den Nutzern der Plattform sehr willkommen geheißen. In den Kommentaren unter dem Blogeintrag wird Valve für die Entscheidung gelobt. Der Entwickler von Rape Day will sich unterdessen mit anderen Studios zusammentun und eine eigene Plattform ins Leben rufen, wo von Steam gebannte Spiele vertrieben werden. "Es wird zwar Zeit brauchen, aber auf jeden Fall passieren – keine Sorge", ließ er über seine Website ausrichten. (dk, 7.3.2019)