Blickt man auf die letzten hundert Jahre zurück, hat sich in puncto Arbeitswelt so einiges getan. War es zu Beginn des 20. Jahrhunderts kaum vorstellbar, dass wir künftig in mehrstöckigen Bürogebäuden vor Computern sitzen werden, ist dieses Szenario seit mehr als zwanzig Jahren nicht mehr wegzudenken. Es geht sogar so weit, dass einige "Computerjobs" gar nicht erst von Menschenhand ausgeführt werden müssen. Automatisierung lässt grüßen.

Sieht man von Bürojobs ab, gibt es unzählige weitere Berufe, die sich in den vergangenen Jahren durch die Digitalisierung und Automatisierung verändert haben, nicht zwingend zum Negativen. Schwere körperliche Arbeit kann mittels Maschinen erleichtert werden, auch Berufe im medizinischen Sektor profitieren zum Teil davon.

Arbeit, die erfüllt

Ein Trend der letzten Jahre zeigt allerdings auch, dass Menschen vermehrt nach handwerklichen Tätigkeiten streben. Erfüllung in der Arbeit zu finden und etwas eigenes zu schaffen ist für viele wichtiger als je zuvor. Digitalisierung mag in dieser Hinsicht vielleicht sogar eine eher untergeordnete Rolle spielen.

In einer Gesellschaft, in der Arbeit zu einem sinnerfüllten Leben zählt, ist es jedenfalls nur schwer vorstellbar, dass der Mensch nicht mehr gebraucht werden könnte. Oder wie sich die Theoretikerin und Publizistin Hannah Arendt in ihrem philosophischen Werk "Vita activa oder Vom tätigen Leben" im Jahr 1958 zum Thema äußerte: "Was uns bevorsteht, ist die Aussicht auf eine Arbeitsgesellschaft, der die Arbeit ausgegangen ist, also die einzige Tätigkeit, auf die sie sich noch versteht. Was könnte verhängnisvoller sein?"

Wie stellen Sie sich die Zukunft der Arbeit vor?

Könnte die Zukunft der Arbeit so aussehen?
Foto: elenabs Getty Images/iStockphoto

Stimmen Sie der Aussage Hannah Arendts zu? Wie sinnstiftend ist Ihr Beruf für Sie, oder arbeiten Sie ohnehin nur des Geldes wegen? Ohne rein pessimistisch in die Zukunft zu blicken: Wie könnten die Jobs von morgen tatsächlich aussehen? Um welche Jobs müssen wir uns Sorgen machen? Welche werden entstehen? Und wie könnte sich aus Ihrer Sicht das Bildungssystem darauf vorbereiten? (mawa, 11.3.2019)