Bärlauch-Blätter sind lindgrün und laufen am Ende spitz zu.

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Auch im heurigen Jahr warnt die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit wieder vor den giftigen Doppelgängern des Bärlauchs. Denn das Lauchgewächs mit dem strengen Geruch wird in der Küche immer beliebter, die Zahl der privaten Sammler steigt.

Es kommt zu Vergiftungsfällen, die mitunter tödlich enden können, wenn Bärlauch beim Sammeln in heimischen Laub- und Mischwäldern mit Herbstzeitlosen, Maiglöckchen, geflecktem Aronstab, vielblütiger Weißwurz oder Salomonssiegel und verwilderten Tulpen verwechselt wird.

Bärlauchsammler sollten die Pflanze mit all ihren Merkmalen gut kennen, um sie von den Doppelgängern unterscheiden zu können. Wer sich nicht sicher ist, lässt lieber die Finger von wildem Bärlauch und greift auf das Kraut aus dem Gemüseregal zurück, empfehlen die Lebensmittel-Experten.

Nicht verwechseln!

Die Blätter des Bärlauchs treiben in den Monaten März und April, je nach Höhenlage, einzeln dicht nebeneinander aus dem Boden. Sie sind deutlich in eine Blattfläche und einen dünnen, dreikantigen Blattstiel gegliedert. Die Blätter sind lindgrün, lanzettlich, am Ende spitz zulaufend. Ihre Oberseite ist glänzend, die Unterseite matt, die Adern treten leicht hervor und verlaufen parallel. Die Blätter knicken im frischen Zustand leicht ab und lassen sich sehr leicht verreiben. Beim Zerreiben riechen die Bärlauchblätter stark nach Knoblauch. Wie das Aussehen und der Geruch der Pflanze sich von den Doppelgängern unterscheiden, erklärt die Ages auf ihrer Website.

Bärlauch sollte blattweise geerntet werden, rät die Behörde. Wer ganze Flächen büschelweise ausreißt, riskiert eher, dass Blätter mitgeerntet werden, die nicht zum Verzehr geeignet sind.

Die Ages empfiehlt zudem, die Blätter vor dem Verzehr gründlich und einzeln unter heißem Wasser zu waschen. Einerseits, weil darauf Rückstände der giftigen Doppelgänger sein könnten. Andererseits häufen sich Warnmeldungen, dass Bärlauchblätter mit Fuchsbandwurm-Eiern verunreinigt sein könnten. Diese können beim Menschen eine lebensbedrohliche Erkrankung mit tumorartigen Wucherungen, meist in der Leber, auslösen, die sich erst viele Jahre nach der Infektion bemerkbar macht. Die Fuchsbandwurm-Eier sind mit bloßem Auge nicht erkennbar und überleben übliche Tiefkühltemperaturen von minus 18 Grad Celsius. Bei Temperaturen um plus 60 Grad Celsius werden die Eier abgetötet.

Hilfe bei Vergiftung

Im Vergiftungsfall empfiehlt die Ages, unverzüglich einen Arzt und die Vergiftungsinformationszentrale unter 01/406 43 43 zu konsultieren. Wichtig sind dabei folgende Informationen:

  • Angaben zur Person (Alter, Geschlecht, Gewicht)
  • Was und welche Menge wurde eingenommen?
  • Wann und wo kam es zur Vergiftung?
  • Vermeintliche Hausmittel wie Wasser oder Milch sollte man ohne ärztlichen Rat auf keinen Fall verabreichen. Das Auslösen von Erbrechen kann sogar gefährlich sein. (red, 9.3.2019)