Tim Sweeney hat verraten, wie man Branchengröße Steam schlagen will.

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Der Kampf um die Vorherrschaft beim PC-Games-Verkauf spitzt sich zu. Auf der einen Seite steht der amtierende König Steam und auf der anderen Herausforderer Epic Store. Epic-CEO Tim Sweeney hat nun in einem Interview erklärt, wie man die Vorherrschaft des Valve-Diensts brechen will.

So sagt der Chef der Fortnite-Spieleschmiede, dass der Store bereits nahezu perfekt für den Kunden sei. Allerdings werde man den Konsumenten nicht mit "mehr Store-Funktionen oder verbesserter Installation von Games gewinnen". Vielmehr werde der Kampf mit "dem Spieleangebot, dem Preis und der Gewinnbeteiligung der Entwickler" gewonnen.

88 Prozent Gewinnbeteiligung beim Epic Store

Bei Steam erhält der Anbieter des Games 70 Prozent des Gewinns, beim Epic Store sind es immerhin 88 Prozent. Außerdem können weitere fünf Prozent der Lizenzgebühren für die Unreal Engine eingespart werden, wenn Games im Epic Store angeboten werden. Die Engine wird nämlich ebenso von Epic Games entwickelt.

Man kann also in Zukunft vermehrt mit exklusiven Titeln im Epic Store rechnen. Mit Metro: Exodus wurde bereits der Anfang gemacht – Spieler waren über das zeitexklusive Angebot allerdings alles andere als glücklich, konnten sie doch im Grunde keinen Vorteil für sich erkennen. In den USA wurde das Game immerhin günstiger angeboten. In rund einem Jahr soll das Spiel auch auf Steam landen.

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"Fortnite"-Milliarden helfen Epic deutlich

Der riesige Erfolg von Fortnite mitsamt den Milliarden, die in die Kassen des Studios gespült wurden, sollen auch dabei geholfen haben, dass man Entwicklern nun einfach bessere Konditionen bieten kann. "Fortnites Erfolg hat Epic ausreichend Spielraum gegeben, den Entwicklern zu helfen", sagt Sweeney in dem Gespräch mit dem Fachmagazin MCV. Den Publishern und Entwicklern solle ein Geschäftsmodell geboten werden, das "wir als Entwickler immer wollten".

Die günstigeren Konditionen kommen beim Konsumenten aktuell allerdings nicht an. In der Regel kosten die Games nämlich genauso viel wie auf Steam. Spieler kritisieren auch den Mangel an Funktionen beim Epic Store. So gibt es etwa keine Community- und ausgiebige Bewertungsfunktion wie beim Valve-Dienst. Erst kürzlich erhielt der Epic Store eine Suchfunktion – diese war im Grunde aber auch nicht wirklich nötig, weil das Angebot derart spärlich war.

Positive Stimmen aus der Industrie

In der Industrie wird der Epic Store hingegen positiv aufgenommen. World War Z-CEO Matthew Kerch sagte etwa, dass sowohl Spieler als auch Entwickler vom Epic Store profitieren werden. Das Game gibt es dort günstiger. Auch der Indie-Entwickler Supergiant Games sprach sie sehr deutlich für den Epic Store aus. "Wettbewerb ist gut für Spieler und die Industrie", betonte der Hades-Entwickler. (red, 14.3.2019)