Kiew – In der Ukraine steigt die Zahl der Masern-Fälle weiter rapide an. Allein seit Jahresbeginn haben sich mehr als 30.000 Menschen mit der potenziell tödlichen Krankheit angesteckt, teilte das Gesundheitsministerium am Montag mit. Elf Menschen seien seitdem gestorben, darunter zuletzt am Samstag eine Elfjährige im westukrainischen Riwne. Unter den neuen Masern-Fällen waren den Behörden zufolge 17.000 Kinder.

Bereits seit dem Jahr 2017 gibt es eine deutliche Zunahme der Masern-Patienten in der Ukraine. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 54.000 Infektionen registriert, so viel wie in keinem anderen europäischen Land. 16 Menschen starben an der Erkrankung. Die ukrainischen Behörden führen zwei Gründe für den enormen Zuwachs an: einen Impfstoffmangel in früheren Jahren und die Ablehnung von Masern-Impfungen von einem Teil der Bevölkerung.

Mit immer eindringlicheren Aufrufen und Aufklärungskampagnen versucht das Gesundheitsministerium, Eltern zur Impfung ihrer Kinder zu bewegen. Vor allem in den besonders betroffenen Regionen um die Städte Lemberg (Lwiw) und Winnyzja organisierte es seit einigen Wochen Massen-Schutzimpfungen in den Schulen. (APA, AFP, 19.3.2019)