Erika Pieler war seit 1. Jänner Leiterin des Bundesdenkmalamtes.

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Erika Pieler, die erst Anfang des Jahres die Leitung des Bundesdenkmalamtes (BDA) übernommen hatte, entschloss sich nach nicht einmal drei Monaten, von dieser Funktion zurückzutreten. "Aus privaten Gründen", wie das Büro von Kulturminister Gernot Blümel auf Anfrage mitteilte. Nun erfolge eine neuerliche Ausschreibung der Position, die Präsidentin werde ihre Tätigkeit bis zur Übergabe an eine neue Leitung fortführen.

Die studierte Archäologin und Juristin war zuvor als Richterin für Denkmalschutz am Bundesverwaltungsgerichtshof tätig und sollte die dringend anstehende Reform der Behörde umsetzen, die über den Rechnungshofbericht 2017 in Kritik geraten war. Dreh- und Angelpunkt war dabei die auch im Regierungsprogramm verewigte Serviceorientierung.

Bei ihrer Antrittspressekonferenz hatte Pieler im Jänner auf die Wichtigkeit fundierter Beratung, transparenter Entscheidungskriterien und klar definierter Verfahrensabläufe verwiesen. So weit die Theorie. In der Praxis dürften die Reformvorgaben des Ministeriums nicht im Einklang mit den budgetären und personellen Ressourcen stehen. Dem Vernehmen nach soll diese Hürde und mangelnder Spielraum bei Pielers Entscheidungen ebenfalls eine Rolle gespielt haben, wie aus informierten Kreisen zu erfahren war.

Die 41-jährige Mutter eines Kleinkindes hatte sich im Auswahlverfahren gegen sieben Bewerber durchgesetzt. Ihr war die beste Eignung attestiert worden, gefolgt von drei männlichen Kandidaten. In der aktuellen Kommission befinden sich, wie schon zuvor, zwei Mitglieder mit beratender Stimme. Neben einem ehemaligen Landeskonservator auch ein BDA-Stammkunde: Martin Böhm, Geschäftsführer des Dorotheums, an dem mit den Brüdern Soravia und Michael Tojner auch Immobilienentwickler beteiligt sind. (Olga Kronsteiner, 19.3.2019)