Auf dem Heumarkt-Areal in Wien-Landstraße soll unter anderem ein 66 Meter hoher Wohnturm neben dem Hotel Intercontinental errichtet werden.

Foto: Ayham Youssef

Wien – Das umstrittene Wiener Heumarkt-Projekt hält auch die Bundespolitik auf Trab: Nach der Liste Jetzt möchte nun auch die Bundes-SPÖ den 2008 erfolgten Grundstücksdeal genauer unter die Lupe zu nehmen. Dazu brachten die Sozialdemokraten eine Anfrage an Justizminister Josef Moser (ÖVP) ein. Konkret geht es um das Verfahren, das im Zusammenhang mit dem Verkauf bei der Staatsanwaltschaft anhängig ist.

Der Verkäufer des Heumarkt-Areals war der "Stadterweiterungsfonds", der im damals ÖVP-geführten Innenministerium angesiedelt ist. Das Grundstück sei um 4,2 Millionen Euro an eine Immobiliengesellschaft veräußert worden, obwohl ein anderer Bieter dafür mehr gezahlt hätte, lautet der Vorwurf. Es habe ein Angebot in Höhe von neun Millionen gegeben, heißt es in der Anfrage.

Die SPÖ will nun von Moser Genaueres zu den Ermittlungen rund um das Heumarkt-Areal wissen – konkret, ob diese eingestellt wurden oder nicht. Außerdem interessiert die Anfragesteller, was genau mit dem Verkaufserlös passiert ist.

Welterbe für Ludwig "oberste Priorität"

Auch in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag war das Heumarkt-Projekt Thema. In der Fragestunde bekräftigte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) erneut, dass der Erhalt des Weltkulturerbes "oberste Priorität" habe. Es werde intensiv an einem Managementplan gearbeitet, der Strategien und Instrumente zum Schutz des Weltkulturerbes beinhalte. Ludwig ist weiter zuversichtlich, eine Lösung für die Entwicklung des Areals und den Erhalt des Welterbeprädikats zu finden. (red, APA, 28.3.2019)