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Eine Kellnerin in einer Bar in Caracas nützt Kerzenlicht, um zu arbeiten.

Foto: Reuters/CARLOS GARCIA RAWLINS

Caracas – In Venezuelas Hauptstadt Caracas ist am Freitag erneut der Strom ausgefallen. Der Stromausfall begann um 19.10 Uhr (Ortszeit) und betraf auch andere Städte, darunter Maracaibo, Valencia, Maracay und San Cristobal, wie in sozialen Netzwerken berichtet wurde. Es ist das dritte Mal seit dem 7. März, dass in weiten Teilen des Krisenlandes Menschen ohne Strom auskommen müssen. Anfang März hatte der schlimmste Stromausfall in der Geschichte Venezuelas das Land fast eine Woche lang lahmgelegt.

Venezuelas linksnationalistischer Präsident Nicólas Maduro sieht Sabotage-Akte als Grund für die Stromausfälle. Seine Gegner machen dagegen mangelnde Investitionen in den Unterhalt der Infrastruktur, Missmanagement sowie Korruption verantwortlich.

Anerkennung aus 50 Staaten für Maduros Gegner

In dem südamerikanischen Krisenland herrscht ein erbitterter Machtkampf zwischen Maduro und Oppositionsführer Juan Guaidó, der sich Ende Jänner zum Übergangspräsidenten erklärt hatte. Die USA und rund 50 weitere Staaten, darunter auch Deutschland, Frankreich und andere europäische Länder wie Österreich, unterstützen den Oppositionsführer. Maduro kann sich bisher jedoch auf das Militär verlassen und wird zudem von Russland unterstützt.

Das Rote Kreuz kündigte unterdessen an, in zwei Wochen mit der Ausgabe von Hilfsgüter in Venezuela zu beginnen. Die Organisation werde dabei entsprechend ihrer Grundsätze "Überparteilichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit" handeln, sagte Francesco Rocca, Präsident der Internationalen Föderation von Rotem Kreuz und Rotem Halbmond.

Unterernährung und Krankheiten sind in Venezuela auf dem Vormarsch. Das Land rutscht wegen der politischen Krise immer tiefer in wirtschaftliches Chaos ab. Maduro hatte im Februar die Grenzen schließen lassen, um zu verhindern, dass Hilfsgüter aus den USA ins Land kommen. Er bezeichnete sie als Vorwand, um eine US-Invasion vorzubereiten. (APA, AFP, 30.3.2019)