Colorado Springs – Das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX hat den ersten kommerziellen Start seiner Schwerlastrakete Falcon Heavy mit nur einem Tag Verspätung erfolgreich absolviert. Wegen starker Winde rund um das Kennedy Space Center musste der Start zunächst abgesagt werden, am Donnerstag hob die Rakete aber vom US-Weltraumbahnhof in Florida ab.

Die drei Raketenantriebe lösten sich nach weniger als zehn Minuten planmäßig von der Falcon Heavy und kehrten zur Erde zurück. Zwei von ihnen landeten wie vorgesehen auf dem Festland, eine weitere auf einer Plattform im Atlantik. SpaceX von Tesla-Gründer Elon Musk will mit mehrfach einsetzbaren Raketenantrieben die Kosten für Weltraummissionen senken.

Hintergrund

SpaceX hat zwei Raketentypen: die Falcon 9 und die Falcon Heavy. Die Falcon 9 absolvierte im vergangenen Jahr 21 Starts und beherrscht damit den US-Markt. Die Falcon Heavy kann deutlich schwerere Lasten über eine längere Strecke transportieren, bis zu 63,8 Tonnen. Wenn man ihresgleichen sucht, muss man ein gutes Stück in der Raumfahrtgeschichte zurückgehen: bis zu den Saturn-5-Raketen, die die NASA im Rahmen des Apollo-Programms einsetzte, und den sowjetischen Energija-Raketen der 1980er Jahre.

Die Falcon Heavy absolvierte im vergangenen Jahr bereits einen erfolgreichen Jungfernflug, den Unternehmensleiter Elon Musk als großes PR-Ereignis inszenierte: Mit an Bord war ein knallroter Tesla-Elektrowagen, am Steuer eine Puppe im Astronautenanzug.

Die Nutzung hat begonnen

Bei ihrem ersten kommerziellen Einsatz brachte die Rakete einen saudiarabischen Telekommunikationssatelliten ins All. Der sechs Tonnen schwere Satellit wurde 34 Minuten nach dem Start auf einer Umlaufbahn in 36.000 Kilometern Entfernung zur Erde ausgesetzt.

Seit vergangenem Jahr haben unter anderem die US-Armee und Privatunternehmen Verträge zur Nutzung der Falcon Heavy abgeschlossen. Die NASA könnte sie zudem für ihre nächste Mondmission einsetzen. (APA, red, 12. 4. 2019)