Umweltlärm als Bedrohung für die Gesundheit: Laut WHO wird jeder Fünfte im Schlaf durch Straßen-, Schienen- und/oder Flugverkehr gestört.

Foto: APA/dpa/Marijan Murat

Vorbeifahrende Autos, das Dröhnen eines Flugzeuges in der Luft, Gespräche in einem Großraumbüro – Lärm ist vielfältig und zählt insbesondere in Städten zu den größten Gesundheitsrisiken. Einer WHO-Studie zufolge ist Verkehrslärm nach der Luftverschmutzung das Umweltproblem mit den zweitstärksten Auswirkungen auf unsere Gesundheit.

Am 24. April, dem Internationalen Tag gegen Lärm, laden Stationen in Graz und Wien zum Experimentieren und zur Auseinandersetzung mit Schall, Gehör und Lärm ein. In Wien werden am Institut für Schallforschung aktuelle Forschungsergebnisse präsentiert und anhand praktischer Beispiele gezeigt, wie man sich im Alltag vor Lärm schützen kann. In Graz gibt es Klang-Führungen, Experimente rund um Lärm wie auch Informationen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen rund um das Thema Lärm.

Lernen ohne Lärm

"Eine hohe Geräuschkulisse erschwert die Konzentration, erzeugt Stress, Gesundheitsprobleme für die Ohren und wirkt zudem schädlich auf das Herz-Kreislauf- und das Hormonsystem. Aus heutiger Perspektive wird deshalb rund jeder dritte Jugendliche im Alter von 50 Jahren ein Hörgerät brauchen", sagt Anna Streissler, Bildungsexpertin und Leiterin des Projekts "Lernen ohne Lärm" im Umweltdachverband.

Bei der Verringerung von Lärm setzt das Projekt an und präsentiert auf der Webseite lernenohnelaerm.at unterschiedliche Ideen für Bildungseinrichtungen. "Ziel ist nicht, dass alle immer und überall ruhig sind, sondern dass es einen bewussten Wechsel zwischen ruhigeren und lauteren Zeiten und Orten gibt", so Streissler. Die Palette reiche von Ruhe- und Konzentrationsübungen, neuen Kommunikationsregeln in der Klasse, der Reduzierung von lärmendem Mobiliar über das Abschalten der Schulglocke bis hin zum Einsatz von Ohrenschützern. (dy, 23.4.2019)