Wenn Valve die Gebühren bei Steam auf 12 Prozent senkt, würde man aufhören, dem Konkurrenten Spiele mit Exklusivdeals wegzuschnappen, so Sweeney.

Foto: Epic Games Store

Eine Reihe hochkarätiger Games für den PC sind in der jüngeren Vergangenheit exklusiv im neuen Epic Games Store erschienen und weitere folgen in den kommenden Monaten. Für manche Spieler ein Ärgernis, insbesondere bei Titeln, die ursprünglich für Steam angekündigt oder dort schon vorbestellbar waren.

Für Valves Spieleplattform könnte die wachsende Zugkraft von Epics Angebot langfristig zum Problem werden. Nun allerdings machte Epic-CEO Tim Sweeney auf Twitter eine Art Friedensangebot, schreibt Eurogamer.

Steam müsste Gebühren auf 12 Prozent senken

Was würde man tun, wenn Steam seine Gebühren für die Distribution von Spielen senken würde, wollte ein Follower von ihm wissen. Seine Antwort: Würde Steam ankündigen, künftig 88 Prozent des Kaufpreises den Entwicklern und Publishern zu geben – in anderen Worten: seinen eigenen Anteil auf 12 Prozent zu senken – dann würde Epic "hastig" seine Bemühungen um Exklusivtitel einstellen.

Bereits bestehende Abmachungen würde man natürlich noch erfüllen. Außerdem würde man in Erwägung ziehen, auch Spiele aus eigenem Hause auf Steam zu veröffentlichen.

Deutliche Reduktion

Mit einer Senkung auf 12 Prozent würde Steam seine Preisgestaltung an den Epic Store angleichen. Im Moment kassiert Valve bei Games-Verkäufen noch 30 Prozent mit. Erst, wenn ein Titel die Umsatzschwelle von zehn Millionen Dollar knackt, reduziert sich dieser Anteil auf 25 Prozent. Spült ein Spiel gar mehr als 50 Millionen Dollar in die Kasse, erfolgt eine weitere Reduktion auf 20 Prozent.

Sweeney setzt bei seinem "Angebot" auch voraus, dass Valve keine weiteren Hürden einziehen würde. Spieler sollten die von ihnen bevorzugten Onlinesysteme verwenden können und idealerewise sollten auf einer Plattform erworbene Zusatzinhalte auch auf anderen Plattformen verfügbar sein.

Reaktion unwahrscheinlich

Dass Valve den Vorschlag aufgreift, darf jedoch als sehr unwahrscheinlich angesehen werden. Zum Einen wäre eine solche Preissenkung mit massiven Umsatzeinbußen und wohl wenig Freude bei den Investoren verbunden. Zum Anderen hat man auf technischer Ebene noch einige Vorteile gegenüber Epic in der Hinterhand, denn dem Store des Konkurrenten fehlen im Vergleich noch zahlreiche Features. (red, 25.04.2019)