Rom – Italien hat sich aus der Rezession befreit. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs von Jänner bis März um 0,2 Prozent zum Vorquartal, wie das nationale Statistikamt Istat am Dienstag mitteilte.

Experten hatten lediglich mit einem Plus von 0,1 Prozent gerechnet, nachdem es in den beiden Vorquartalen jeweils einen Rückgang um 0,1 Prozent gegeben hatte. Mindestens zwei Minus-Quartale in Folge werden als Rezession bezeichnet.

Wachstumsprognosen gekappt

Allerdings hinkt die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone damit anderen Ländern weiter hinterher. In der gesamten Währungsunion gab es im ersten Quartal ein doppelt so starkes Wachstum von 0,4 Prozent. Die Regierung in Rom hat jüngst ihre Wachstumsprognosen gekappt. Sie erwartet 2019 nur einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 0,2 Prozent.

In Italien ist nicht nur das chronisch schwache Wachstum ein Problem, sondern auch die Verschuldung: Das Land ächzt unter einem Schuldenberg in Höhe von mehr als 131 Prozent der Wirtschaftsleistung, dem höchsten in der Eurozone nach Griechenland. Die seit Mitte vorigen Jahres amtierende populistische Regierung in Rom will das Wachstum unter anderem mit Steuersenkungen und höheren Sozialausgaben ankurbeln und nimmt dafür höhere Schulden in Kauf. (APA, Reuters, 30.4.2019)