Dieses Logo steht im Zentrum des Streits zwischen Apple und dem Tourismusverband.

Foto: RVT

Wer gerne Rad fährt, findet in der deutschen Region Rhein-Voreifel bald eine neue Attraktion: Ein Radweg soll dort auf 120 Kilometern durch die Landschaft führen, die das größte Anbaugebiet für Obst und Gemüse im Bundesland Nordrhein-Westfalen ist.

Sinngemäß wurde der Drahtesel-Pfad, der Mitte Mai eröffnet werden soll, dann auch Apfelroute getauft. Eine stilisierte Apfelhälfte und ein grünes Blatt zieren das Logo. Das hat ein Unternehmen auf den Plan gerufen, das mit Radsport sonst eigentlich kaum etwas zu tun hat: Apple. Die Anwälte des Konzerns gehen gegen das Symbol vor, schreibt der "Bonner Generalanzeiger".

Nicht der erste Logostreit

Anlass für das Einschreiten war die Anmeldung des Apfelroute-Logos beim deutschen Patent- und Markenamt. Apple sieht dabei die eigenen Rechte in Gefahr. Die Rhein-Voreifel-Touristik (RVT) wurde aufgefordert, ihre Markenanmeldung einzuschränken und das Blatt aus dem Logo zu entfernen, weil es jenem von Apple sonst zu ähnlich sehe.

Es ist nicht das erste Mal, dass Apple gegen mutmaßlich ähnliche Logos zu Felde zieht. So stritt man sich etwa mit dem einstigen Bonner Café Apfelkind um dessen Namen und Marke. 2013, nach zwei Jahren Auseinandersetzung, setzte sich das Lokal schließlich durch.

Letzter Streitpunkt: Das Blatt

Auch die RVT gab nicht klein bei, als sie im Frühjahr Post von Apple bekam. Im Moment stehen die Zeichen offenbar auf eine außergerichtliche Einigung. Die RVT wird demnach ihre Anmeldung mit einem Zusatz versehen, der festhält, dass es sich um "Dienstleistungen ausschließlich mit Bezug auf einen Fahrradwanderweg durch die Apfelanbauregion Rhein-Voreifel" handelt.

Ein Streitpunkt ist allerdings noch offen: das grüne Blatt. Die RVT will dieses, entgegen Apples Forderung, nicht aus dem Logo streichen. Das Streitverfahren beim Patentamt hat beim Tourismusverband bislang laut "Generalanzeiger" für Kosten im niedrigen vierstelligen Bereich gesorgt. (red, 2.5.2019)