Tripolis – Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat einen Angriff auf Truppen des libyschen Generals Khalifa Haftar mit mehreren Toten für sich reklamiert. "Soldaten des Kalifats" hätten ein Hauptquartier der "Haftar-Miliz" in dem Ort Sabha angegriffen, hieß es in einer Mitteilung des IS, die am Samstag in sozialen Medien verbreitet wurde.

Bei dem Angriff im Süden des Landes wurden nach Angaben aus libyschen Sicherheitskreisen acht Soldaten der Truppen Haftars getötet. Sechs von ihnen sei die Kehle durchschnitten worden.

Der 75 Jahre alte Haftar hatte seinen Einfluss in den vergangenen Monaten auf große Teile Libyens ausgedehnt. Vor rund einem Monat gab er seinen Truppen den Befehl zum Angriff auf die Hauptstadt Tripolis, wo die international anerkannte Regierung ihren Sitz hat. Dort kommt es seitdem immer wieder zu Kämpfen. Dabei starben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO bisher fast 400 Menschen.

Hochburg vor zwei Jahren verloren

Der IS hatte seine letzte Hochburg in dem nordafrikanischen Land vor mehr als zwei Jahren verloren. Trotzdem bleiben die Jihadisten dort weiter aktiv und verüben regelmäßig Anschläge. Sie nutzen vor allem die Wüstengebiete im Süden des Landes, um unterzutauchen. Dabei machen sie sich das Bürgerkriegschaos in Libyen zunutze. (APA, 4.5.2019