London – Sie habe die "zwei besten Kerle der Welt", sagte Herzogin Meghan (37) am Mittwoch der BBC, als sie und ihr Mann Prinz Harry (34) erstmals ihren Sohn öffentlich präsentierten. "Er ist wirklich ruhig", meinte Meghan über ihren Sohn. "Es ist magisch, es ist total toll. Ich bin wirklich glücklich." Am Mittwochabend wurde schließlich auch der Name verraten: Archie Harrison Mountbatten-Windsor.

Es sei "großartig, Elternschaft ist unglaublich", sagte Harry. "Wir sind so begeistert, unseren eigenen kleinen Wonneproppen zu haben."

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Archie war am Montag zur Welt gekommen. Der kleine Royal wog bei der Geburt knapp 3,3 Kilogramm. Er steht an siebenter Stelle der Thronfolge – direkt nach seinem Vater. Im Gegensatz zu Kate, der Frau von Harrys älterem Bruder William, die im vergangenen Jahr nur Stunden nach der Geburt ihres dritten Kindes Prinz Louis perfekt zurechtgemacht auf den Stufen des Krankenhauses erschien, ließen sich Meghan und Harry Zeit.

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Statt sich und das Baby sofort den neugierigen Fans zu präsentieren, ließ Meghan Prinz Harry am Montag allein die Botschaft verkünden – und auch das erst einige Stunden nach der Entbindung.

Der jüngste Royal ist das achte Urenkelkind von Königin Elizabeth II (93) und der vierte Enkel von Prinz Charles. Der 70-jährige Thronfolger und seine Frau Camilla (71) sind auf Deutschland-Reise. Sie haben am Mittwoch in Leipzig einen herzlichen Empfang erlebt. Der Bub soll noch am Mittwoch erstmals der Queen vorgestellt werden.

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Nach der Geburt ihres ersten Kindes treiben Harry und Meghan ihr Vorhaben voran, die starren Traditionen der Royals aufzubrechen. Nicht nur bei der Geburt lief vieles anders, als die Fans des britischen Königshauses es gewohnt sind. Auch andere Dinge wie Ernährung und Erziehung will die frühere US-Schauspielerin offenbar weniger traditionell handhaben.

Meghan brach nach Informationen der "Mail on Sunday" bereits vor ihrer Niederkunft mit der Tradition, indem sie sich gegen die Dienste der "men in suits" (Männer in Anzügen) entschied, wie die für das Königshaus arbeitenden Gynäkologen genannt werden. Meghan gilt als Anhängerin ganzheitlicher Medizin. Laut "Daily Mail" wurde sie während der Schwangerschaft beim Besuch eines schicken Geschäfts gesichtet, das homöopathische Behandlungen für frischgebackene Mütter anbietet.

Keine Hausgeburt

Mehrere britische Medien hatten außerdem vor der Geburt berichtet, die 37-Jährige wolle eine Hausgeburt. Dieser Wunsch ging allerdings nicht in Erfüllung, glaubt man der britischen Boulevardpresse. Nach Informationen von "Daily Mail" und "Sun" wurde Meghan am Sonntag gemeinsam mit ihrem Mann in ein Krankenhaus nach London gebracht, dort kam das Baby am Montag "bei Sonnenaufgang" zur Welt. Kurz nach der Geburt ging es wieder zurück nach Frogmore Cottage, dem Heim der Familie auf dem Gelände von Windsor Castle.

Über Meghans "Baby Shower"-Party wurden jedoch einige Details bekannt. Für die in den USA übliche Feier für die werdende Mutter und ihr Ungeborenes flog Meghan im Februar Berichten zufolge mit einem Privatjet nach New York. Umgerechnet 347.000 Euro soll das dreitägige Treffen mit Promi-Freundinnen wie Amal Clooney und Serena Williams gekostet haben – die britische Öffentlichkeit war "not amused".

Kein royaler Dresscode

Die Zeitschrift "Vanity Fair" sorgte mit einem Artikel für Wirbel, wonach Meghan eine geschlechtsneutrale Erziehung ihres Kindes plant. Der bisher übliche Dresscode der Royals mit Kleidchen für Mädchen und kurzen Hosen und Kniestrümpfen für Buben würde dazu nicht passen. Das Königshaus, das sonst eher selten zu Medienberichten Stellung nimmt, reagierte in diesem Fall sofort: "Komplett falsch" sei die Geschichte, sagte ein Sprecher des Kensington-Palasts. Es ist allerdings zu vermuten, dass Meghan, die sich seit längerem für Frauenrechte einsetzt, ihrem Sohn zumindest ein modernes Geschlechterbild vermitteln will.

Trendbewusst zeigt sich Meghan auch in puncto Ernährung. Ihren Mann soll sie Berichten zufolge dazu gebracht haben, weniger Fleisch zu essen und sich werktags ihrer veganen Ernährung anzuschließen. Laut "Daily Mail" entschied sich Meghan bei der Einrichtung des neuen Kinderzimmers für vegane Farben mit Eukalyptus-Zusatz. Der Anstrich ist Teil von Renovierungsarbeiten im Frogmore Cottage, das um 3,5 Millionen Euro in das neue Zuhause von Harrys Familie verwandelt wurde.

Clooney eifersüchtig

Hollywood-Star George Clooney (58) sieht die Geburt des Babys ausgerechnet am Tag seines Geburtstags mit gemischten Gefühlen. "Ich war etwas irritiert, weil das Kind mir wirklich die Show stiehlt", scherzte Clooney. Im Gespräch mit "Entertainment Tonight" zeigte sich der US-Schauspieler, der mit Harry und Meghan befreundet ist und auf ihrer Hochzeit zu Gast war, hocherfreut. "Ich bin sehr glücklich. Sie sind ein schönes Paar, und es ist sehr aufregend." (APA, red, 8.5.2019)