Bereits am Samstagnachmittag mussten Einsatzkräfte in Wiener Neustadt Wassermassen abpumpen.

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Neunkirchen / Wiener Neustadt / Mattersburg – Mehrere Regionen in Österreich wurden letzte Nacht schwer von Gewittern getroffen. In Niederösterreich, der Steiermark und im Burgenland kam es teilweise zu schweren Schäden.

Bis zu fünf Zentimeter Hagel

Im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich waren wegen schwerer Gewitter mit Starkregen und Hagel rund 200 Mitglieder von 18 Feuerwehren waren bis etwa 1.00 Uhr im Einsatz, sagte Bezirkskommandant Josef Huber. Hauptsächlich betroffen waren das Wechselgebiet sowie das Pittental. In der zweiten Nachthälfte entspannte sich die Lage Huber zufolge.

Rund 200 Mitglieder von 18 Feuerwehren waren in Niederösterreich bis etwa 1.00 Uhr im Einsatz.
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Die meisten Einsätze wurden in Aspang, Tauchen, Edlitz, Grimmenstein und Thomasberg verzeichnet. Es habe "verschiedenste Szenarien" gegeben, hielt Huber fest. So seien Straßen teilweise fünf bis zehn Zentimeter mit Hagel bedeckt gewesen, die Körner hätten wiederum Abflüsse verlegt.

Überflutungen

Mehrere Keller und Wohnhäuser wurden von den Helfern ausgepumpt. "Es kam auch zu kleinflächigen Überflutungen", sagte Huber. Aus der rund 50 Zentimeter unter Wasser stehenden Unterführung der Autobahnraststation Zöbern musste dem Bezirkskommandanten zufolge ein Auto geborgen werden. Insgesamt habe es bis zu 22 Schadensstellen gleichzeitig gegeben.

Angeschlagen habe zudem der Hochwasserpegel der Pitten bei Scheiblingkirchen, was die Feuerwehrleute zu mehreren Kontrollfahren veranlasste. Sonntagfrüh bestand in diesem Bereich keine Gefahr mehr, betonte Huber.

Bereits am Samstagnachmittag ist es im Raum Wiener Neustadt zu Überflutungen gekommen. Die Feuerwehr wickelte innerhalb weniger Stunden mehr als 25 Einsätze ab und war etwa mit unter Wasser gesetzten Kellern beschäftigt.

Blitzschlag löst Brände in Steiermark aus

Auch in der Steiremark haben am Samstagabend Feuerwehren zu mehrere Unwettereinsätzen ausrücken müssen. Wie der Feuerwehrverband Liezen in einer Aussendung mitteilte, spielten sich die Einsätze vor allem in der Zeit von 18.00 und 19.00 Uhr ab. Es galt auch, zwei Brände zu löschen, die durch Blitzschlag ausgelöst wurden.

Der Großteil der Einsätze war rund um die Bezirkshauptstadt Liezen zu bewältigen. In Tausing stand eine Hausetage unter Wasser, die von der Feuerwehr ausgepumpt wurde. In Stainach trat ein Bach über die Ufer und vermurte Verkehrswege, auch bei der Volksschule Wörschach galt es einen Unwettereinsatz zu bewältigen. Weiters waren die Feuerwehren Niederöblarn und Stein an der Enns mit Auspumparbeiten beschäftigt.

In Irdning wurde ein Zimmerbrand nach einem Blitzschlag gemeldet, der von zwei Feuerwehren bekämpft wurde. Und zu einem Brand wegen eines Blitzschlags kam es auch in der Gemeinde Kindberg (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag), teilte die Polizei am Sonntag mit. Das Feuer war im Bereich des Vorhauses ausgebrochen, den Hausbewohnern gelang es, den Großteil des Brandes zu löschen. Die Freiwillige Feuerwehr Kindberg-Hadersdorf und die Berufsfeuerwehr der Voestalpine übernahmen die Nachlöscharbeiten. Verletzt wurde niemand.

Aufräumarbeiten im Burgenland

Im Bezirk Mattersburg sind am Sonntagvormittag im Bezirk Mattersburg die Aufräumarbeiten im Gange gewesen. Nach Angaben von Richard Resch vom Bezirkskommando waren rund 50 Feuerwehrleute damit beschäftigt, Straßen und Hauseinfahrten vom Schlamm zu befreien sowie Keller auszupumpen. Bis etwa 5.00 Uhr waren 300 Helfer im Einsatz gestanden.

Einsatzkräfte der FF Mattersburg bei Aufräumarbeiten nach Überflutungen am Samstag.
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Nach Angaben der Landessicherheitszentrale (LSZ) Burgenland wurden von 16.00 Uhr am Samstag bis Sonntagfrüh um 7.00 Uhr 98 Einsätze von 39 Feuerwehren gezählt. Verletze gab es nicht, betonte die LSZ. Das gesamte Ausmaß der Unwetterschäden werde nicht vor Montag sichtbar werden, wurde seitens des Bezirksfeuerwehrkommandos betont.

Der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) und sein Stellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ) haben den Betroffenen der jüngsten Wetterkapriolen rasche Hilfe zugesagt. "Das Land Burgenland fördert über die Katastrophenbeihilfe die Behebung von außergewöhnlichen Schäden, die durch Unwetter entstanden sind", wurde am Sonntag in einer Aussendung betont. (APA,red, 12.5.2019)