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Das Urteil von Consumer Reports zum aktuellen Autopiloten fällt nicht sehr schmeichelhalft aus.

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Schon im nächsten Jahr will E-Auto-Hersteller Tesla eine eigene Flotte selbstfahrender Taxis auf die US-Straßen bringen. Die Fahrzeuge sollen über maximale Autonomie verfügen und ganz ohne menschlicher Hilfe sicher ihren Weg finden.

Doch ob die Technologie des Konzerns tatsächlich schon weit genug ist, zieht ein Bericht von Konsumentenschützern zumindest in Zweifel. Consumer Reports hat die neueste Version des "Autopilot"-Feature auf einem Model 3 getestet. Dieses bringt Funktionen wie vollautomatische Autobahnfahrt, inklusive Spurwechsel, mit. Nach Testfahrten auf mehreren Highways in Connecticut spricht man eine deutliche Warnung aus.

Probleme mit Erkennung herannahender Autos

Der Autopilot sei "unsicher". Heißt es. So habe das System offensichtlich ein Problem damit, schnell von hinten herannahende Fahrzeuge zu erkennen. Mit der Folge, dass es bei automatischen Spurwechseln oft andere, schnellere Autos "schneiden" würde.

Der Autopilot sei sehr zurückhaltend hinsichtlich des Versuchs, sich in dichteren Verkehr auf einer Nebenspur einzuordnen. Aber wenn er es tut, würde er oft sofort bremsen, um mehr Abstand zum vorderen Fahrzeug herzustellen – was wiederum eine "unfreundliche Überraschung" für den Fahrer bedeuten würde, den man gerade geschnitten habe.

Mangelndes Situationserkennung

Die Tester hätten daher häufig begonnene Spurwechsel abbrechen müssen, um eine schlechte Entscheidung zu korrigieren. Doch selbst bei weniger dichtem Verkehr führe der Mangel an Situationsbewusstsein zu einem weniger angenehmen Fahrerlebnis. "Zusammengefasst: Das System erledigt die einfachen Dinge, doch der Mensch muss eingreifen, wenn es komplizierter wird", so Consumer Reports. Ohne dem ständig zu überwachenden Assistenzsystem zu fahren habe man letztlich als deutlich angenehmer empfunden.

Wer nicht ständig bereit sei, einzugreifen, könnte schnell in problematischen Situationen landen, da der Autopilot "weit weniger kompetent" als menschliche Fahrer wäre. Allerdings weist auch das Onboardsystem deutlich darauf hin, dass man allzeit aufmerksam sein solle – wenn auch nicht in seinen Werbebotschaften.

Tesla verweist auf positives Feedback

Der automatische Spurwechsel wurde mit dem neuen Update nicht automatisch aktiviert, Fahrer müssen ihn manuell einschalten, andernfalls erfolgt ein Spurwechsel erst nach Bestätigung. Dabei gibt es eine einmalige Warnung, dass das Auto dadurch nicht vollautonom fahren kann.

Mit den Ergebnissen konfrontiert erwiderte Tesla, dass im Rahmen interner Tests und eines Early Access Programms Fahrer bereits mehr als eine halbe Million Meilen mit automatischem Spurwechsel zurückgelegt hätten. Die Rückmeldungen seien positiv gewesen und das Sicherheitslevel des Autopiloten mit und ohne automatischem Spurwechsel wäre vergleichbar. Man würde zudem laufend Daten von abgebrochenen Spurwechseln analysieren. (red, 23.05.2019)