Die Stars des R20 World Summit, Greta Thunberg und Arnold Schwarzenegger, trafen schon am Montag in Wien ein.

Foto: Langthaler

So öko waren die Wiener Hofburg und der Heldenplatz noch nie. 1.200 Teilnehmer aus 30 Ländern haben ein Ticket zum R20 Austrian World Summit, der am Dienstag im Herzen der Bundeshauptstadt über die Bühne geht, ergattert. Weit mehr hätten bei Arnold Schwarzeneggers Weltklimaverbesserungsevent dabei sein wollen. Kein Wunder, die Liste der Berühmtheiten und hochrangigen Politiker ist lang: Uno-Generalsekretär António Guterres, Präsidenten aus Nepal, Ungarn, Mosambik, Ghana und Lettland, Minister aus Deutschland, Kenia und Mosambik und, ja, auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg.

"Viele die heute da sind, sind Führungspersönlichkeiten, Präsidenten, Promis, CEOs und Journalisten. Die Menschen hören euch zu und deshalb habt ihr auch eine große Verantwortung", Greta Thunberg fordert die Teilnehmer des Klimagipfels auf, endlich zu handeln.
ORF

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat den Ehrenschutz übernommen, er empfing Thunberg und Schwarzenegger schon Montagabend. Weitere Treffen mit Politikern wurden wegen der aktuellen innenpolitischen Entwicklungen abgesagt.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen empfing Greta Thunberg am Montagabend in der Hofburg.
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Klima-Kirtag auf dem Heldenplatz

Erstmals wird auch der Heldenplatz mit einem "Climate-Kirtag" bespielt. Zu Auftritten von Conchita Wurst, Pizzera & Jaus, Hubert von Goisern und Aksel Lund Svindal kann der Hunger mit Biolebensmitteln gestillt werden, Merchandise-Artikel kommen Klimaschutzprojekten zugute.

Inhaltlich geht es um beinharte Geschäfte. Genauer um die Frage, wie Klimaprojekte rund um den Globus finanziert werden können. Vor allem, aber nicht nur in Ländern, wo Klimaschutz angesichts anderer Probleme nicht ganz oben auf der Agenda steht. Schwarzenegger hat die NGO R20 Regions of Climate Action 2010 noch während seiner Zeit als (damals schon umweltschutzbewusster) Gouverneur im US-Bundesstaat Kalifornien gegründet. Der Sitz befindet sich in Genf.

Partnerstadt Güssing

Offiziell gibt es in Österreich drei direkte R20-Mitglieder: die Stadt Wien, das Land Niederösterreich und die Kleinstadt Güssing im Burgenland. Letztere machte 2012 als erste energieautarke Musterstadt Österreichs positive Schlagzeilen. Schwarzenegger himself kam damals auf einen "I'll be back"-Sager vorbei. Insgesamt sind via R20 in Europa, Afrika, Nord- und Südamerika und Asien rund 50 Mitglieder vernetzt. Finanziers der NGO sind vor allem Banken, die Uno und andere Hilfsorganisationen. Staatliche Förderung kommt laut R20 aus den USA und aus Frankreich.

Am wichtigsten für das R20-Standbein in Österreich ist die ehemalige grüne Abgeordnete Monika Langthaler. Sie stieg 1999 aus der Politik aus und machte sich als Expertin für Klimaschutz und Nachhaltigkeit mit ihrem Unternehmen Brainbows selbstständig. Vor fünf Jahren übernahm sie die Leitung des damals neu gegründeten R20-Ablegers für Österreich und die EU. In dieser Funktion ist sie auch zuständig für die Organisation des nun bereits dritten R20-Summits in Wien.

Ökologisches Mastermind

Langthaler ist überhaupt so etwas wie das ökologische Mastermind in Österreich. Es gibt kaum eine Großveranstaltung, bei der ihr Team keine beratende Funktion hat. Beispiele: die Fußball-Europameisterschaft im Jahr 2008, die Ski-WM in Schladming 2013, der Eurovision Song Contest in Wien 2015.

Der frühere Lobbyist Peter Hochegger zog Langthaler in den Korruptionsprozess rund um Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, sie wies alle Beschuldigungen zurück. Zuletzt wurde sie in Sebastian Kurz' Denkwerkstatt Think Austria berufen. (Michael Simoner, 28.5.2019)