Diese Titanenwurz ist 2014 in Basel aufgeblüht. Auf ein ähnliches Schauspiel hofft man nun auch in Salzburg.
Foto: APA/EPA/GEORGIOS KEFALAS

Salzburg – Mitte April konnten Besucher des Botanischen Gartens der Universität Wien ein überaus seltenes Schauspiel erleben: Der dortige, ursprünglich aus Australien stammende Grasbaum blühte – zum ersten Mal seit 150 Jahren. Nun zieht der Botanische Garten Salzburg mit einem nicht ganz so seltenen, aber immer wieder spektakulären Ereignis nach: einer Titanenwurzblüte.

Die zu den Aronstabgewächsen zählende Titanenwurz (Amorphophallus titanum) produziert die – scheinbar – größte Blüte der Welt. Genau genommen handelt es sich um einen Blütenstand, an dessen Basis eine Vielzahl kleiner Einzelblüten von einem riesigen Hochblatt umhüllt ist. Der Blütenstand kann bis zu drei Meter emporragen, ist allerdings nur von kurzer Dauer: Nach drei Tagen ist es mit der Herrlichkeit schon wieder vorbei. Wobei die Herrlichkeit eine rein optische ist, keine olfaktorische. Die Insekten, die die Pflanze als Bestäuber benötigt, lassen sich nicht von süßlichen Düften, sondern nur von intensivem Aasgestank anlocken.

Es dauert nur noch ein bisschen

Dennoch sind die ursprünglich nur auf Sumatra beheimateten Pflanzen in Botanischen Gärten sehr beliebt. Seit der Entdeckung der Spezies im Jahr 1878 haben weltweit etwa 122 Pflanzen in Botanischen Gärten geblüht, berichtet die Uni Salzburg.

Das Salzburger Exemplar wächst aus einer 40 Kilogramm schweren Knolle, die der Botanische Garten vom Palmengarten Frankfurt erhalten hat. Momentan sieht die Titanenwurz noch wie ein grüner Hinkelstein aus, doch befindet sie sich in einer rapiden Wachstumsphase und sollte in zwei bis drei Wochen erblühen.

Im Vergleich zu seiner Basler Artgenossin nimmt sich das Salzburger Exemplar derzeit noch bescheiden aus – doch es wächst im Eiltempo.
Foto: Universität Salzburg

Zu besichtigen ist sie von Montag bis Freitag zwischen 6 Uhr und 22 Uhr im Fassadengewächshaus der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Uni Salzburg. Sobald sie blüht, wird sie nicht schwer zu finden sein: Immer der Nase nach! (red, 5. 6. 2019)