Die Fregatte "HMS Montrose" (Archivbild) begleitete am Dienstag einen britischen Tanker durch die Straße von Hormus.

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Die US-Kriegsschiffe John C. Stennis, Nimitz und Bonhomme Richardi im Golf von Oman, Mai 2007.

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Washington – Die US-Regierung strebt eine internationale Militärkoalition an, um Schiffe im Golf von Oman zu schützen. Die USA stünden derzeit mit einer Reihe von Ländern in Kontakt, sagte Generalstabschef Joseph Dunford am Dienstag. Man peile einen Zusammenschluss an, der es Schiffen erlaube, sich unter anderem sicher in der Straße von Hormus bewegen.

In den nächsten Wochen werde man sehen, welche Nationen den politischen Willen hätten, sich der Initiative anzuschließen. Der Plan sieht vor, dass die USA das Kommando führen und Überwachungskapazitäten zur Verfügung stellen, die Koalitionspartner sollen Schiffe abstellen, um Tanker zu begleiten, die unter der Flagge des jeweiligen Landes fahren.

Briten begleiteten Tanker

Mohsen Rezai, ein einflussreicher Berater Ayatollah Ali Khameneis, des Oberhaupts der Islamischen Republik, hatte am 5. Juli gedroht, man werde einen britischen Öltanker aufbringen, sollte der von britischen Marineinfanteristen vor Gibraltar gestoppte iranische Tanker Grace 1 nicht umgehend freigegeben werden.

Der unter britischer Flagge fahrende Tanker Pacific Voyager wurde am Dienstag auf dem Weg durch die Straße von Hormus von zwei britischen Kriegsschiffen begleitet, war auf Webseiten, die den internationalen Seeverkehr verfolgen, zu sehen.

Der US-Sondergesandte für den Iran, Brian Hook, hatte jüngst darauf hingewiesen, dass die Gefährdung der Schifffahrt in der Region nicht nur die Produzenten am Golf, sondern auch europäische und asiatische Verbraucher treffe. Mehr als 60 Prozent des Erdöls, das über die Straße von Hormus exportiert werde, sei für Märkte in Asien bestimmt, sagte er.

Reiche Staaten sollen zahlen

Die derzeitigen Spannungen im Persischen Golf seien das Ergebnis einer fehlerhaften US-Politik, schrieb das Magazin "Defense One". Aber jene, die von weltweiten Schiffsrouten profitierten, sollten diese auch schützen. Es gehe den USA darum, ihre Verbündeten in dieser Sache in die Pflicht zu nehmen und nicht allein für die Sicherheit dieser Schifffahrtsrouten zu sorgen. Die Belastungen sollten mit anderen reichen Staaten geteilt werden.

Die USA machen für einen Angriff auf Tanker im Juni den Iran verantwortlich. Die Regierung in Teheran weist dies zurück. Die Spannungen haben sich seitdem insbesondere durch den Abschuss einer US-Drohne durch den Iran weiter verschärft. Der Golf von Oman liegt an Wasserstraßen, die für die weltweiten Öllieferungen von zentraler Bedeutung sind. (red, APA, dpa, Reuters, 10.7.2019)