Telekommunikationsminister Mohammad Javad Azari Jahromi am Samstag mit dem Satelliten Nahid-1.

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Das von Trump veröffentlichte Bild zeigt, wozu moderne Spionagesatelliten in der Lage sind.

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Zum Vergleich ein Bild des kommerziellen Anbieters Maxar.

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Teheran/Washington – Der Iran hat US-Angaben über einen Unfall bei den Vorbereitungen für den Start des Kommunikationssatelliten Nahid-1 dementiert. Telekommunikationsminister Mohammad Javad Azari Jahromi machte sich auch über US-Präsident Donald Trump lustig, der am Freitag via Twitter von einem "katastrophalen Unfall" während der Startvorbereitungen gesprochen hatte. "Ich und Nahid-1 jetzt, guten Morgen Donald Trump", twitterte Jahromi am Samstag mit einem Selfie von sich und dem Satelliten.

Nach Angaben privater US-Satellitendienste hatte es am Donnerstag eine Explosion in einer iranischen Weltraumanlage gegeben. Dabei soll eine Rakete explodiert sein, die Nahid-1 ins All schicken sollte. Trump bestritt in seinem Tweet, der ein hochaufgelöstes Bild des Testgeländes enthielt. eine US-Verwicklung und fügte in ironischem Ton hinzu, er hoffe, dass der Iran die Ursache für den Vorfall bald klären könne. Kurz darauf entbrannte eine Diskussion darüber, ob Trump mit seinem Tweet sensible Geheimdienstinformationen öffentlich gemacht habe.

Präsident Trump veröffentlichte ein hochaufgelöstes Satellitenbild.

"Nahid-1 geht es gut und wir machen gerade die finalen Tests, bevor wir ihn dem Verteidigungsministerium übergeben", sagte Jahromi der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA. Der Minister hatte iranische Medien am Samstag in die Teheraner Raumfahrtzentrale eingeladen, um zu versichern, dass der Nahid-1-Satellit heil sei. Nach Jahromis Angaben muss auch das Verteidigungsministerium noch einige Tests durchführen, bevor Nahid-1 ins All geschickt werden könne.

Start im September geplant

Nach zwei gescheiterten Anläufen in diesem Jahr plant der Iran voraussichtlich Ende September einen erneuten Satellitenstart. Nach Angaben Teherans soll der Satellit Nahid-1 wissenschaftliche Daten zu Wetter und Landwirtschaft liefern und keine militärischen Ziele verfolgen. Daher stehe der Einsatz im Einklang mit internationalen Vorschriften. Die USA und Israel sehen jedoch solche Starts kritisch, weil sie befürchten, dass der Iran die Raumfahrttechnik zum Bau militärischer Langstreckenraketen nutzen könnte. (APA, red, 31.8.2019)