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Die Aufnahme des Nasa Jet Propulsion Laboratory zeigt eine flache Projektion der Titanoberfläche aus zehn Kilometer Höhe. Neue Bilder vom Saturn-Trabanten offenbarten erdähnlich Oberflächenstrukturen.

Foto: AP/Nasa

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Die helle Region am unteren Bildrand zeigt die Region Xanadu.

Foto: AP/NASA, JPL

Los Angeles – Wissenschaftler haben auf dem Saturnmond Titan Hinweise auf riesige Kohlenwasserstoff-Seen entdeckt. Es gebe eine richtige Häufung derartiger Seen in der Nähe des Titan-Nordpols, berichteten die Forscher am Montag. Die von der internationalen Sonde Cassini entdeckten Seen haben eine Länge von zehn bis 100 Kilometer.

Erdähnliche Oberfläche

Aktuelle Radaraufnahmen der Cassini-Sonde zeigen auch, dass eine helle, Xanadu genannte Region von dunkleren Arealen umgeben ist. Die Wissenschafter konnten in diesen Bereichen Sanddünen, Berge und Täler und sogar Flussläufe ausmachen, wie die Nasa in einer Aussendung mitteilte. "Überraschenderweise zeigt diese kalte weit entfernte Region geologische Eigenschaften, die jenen auf der Erde bemerkenswert ähneln.", meint Jonathan Lunine, Wissenschafter an der Universität von Arizona. "Obwohl Titan nur äußerst wenig Sonnenlicht erhält und viel kleiner und kälter ist als die Erde, ist Xanadu eine Gegend, wo Flüsse sich in sonnenlose Ozeane ergießen."

Die Nasa geht davon aus, dass in der Xanadu-Region flüssiges Methan als Regen fällt oder als Quellen an die Oberfläche tritt, wo es sich zu regelrechten Flüssen sammelt. Diese Ströme würden laut Nasa Gesteins-Material mit sich führen, das sich schließlich an anderer Stelle auf dem Titan in Form von Sanddünnen anhäuft.

Zweitgrößter Mond im Sonnensystem

Titan ist der größte Mond des Planeten Saturn. Mit einem Durchmesser von 5.150 Kilometern (Erd-Mond: 3.476) ist er nach dem Jupiter-Trabanten Ganymed der zweitgrößte Mond im Sonnensystem und größer als der Planet Merkur. Entdeckt wurde er 1655 vom holländischen Astronomen Christiaan Huygens. Titan umkreist Saturn in einem mittleren Abstand von 1,2 Mio. Kilometer, für eine Umkreisung benötigt er etwas mehr als 15 Tage.

Der Mond ist von einer dichten Atmosphäre eingehüllt, die den direkten Blick auf die Oberfläche verhindert. Er ist der einzige Mond im Sonnensystem mit einer so dichten Atmosphäre, die zum Großteil aus Stickstoff, sowie Argon, Methan sowie Spuren von u.a. Äthan, Propan, Methylacetylen, etc. besteht. (APA/AP/Red)