Paul Lendvai

Ungarn: Riskantes Experiment

Agnes Heller mag provokativ formulieren, aber sie ist nicht allein

Foto: Robert Newald
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Während die Weltpresse über die Bedeutung der vom chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang bei einer Budapester Konferenz mit 16 mittel- und osteuropäischen Regierungschefs angekündigten, großangelegten Investitionsprojekte in dieser Region schreibt und über die geopolitischen Folgen des chinesischen Vorstoßes spekuliert, rückt ein ganz anderes Thema in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit in Ungarn. Sollen die demokratischen Oppositionsparteien mit der übel beleumundeten, weil rechtsradikalen, roma- und judenfeindlichen Partei Jobbik bei der Kampagne für die im April 2018 fälligen Parlamentswahlen zusammenarbeiten? Eine solche Fragestellung wäre noch vor nicht allzu langer Zeit unvorstellbar gewesen.