Steinzeitkreativität

Feuerstein zeigt symbolische Neandertalerkunst

35.000 Jahre alter Fund von der Krim untermauert die These, dass unser nächster Verwandter intelligenter war als gedacht

Foto: Majkic et al
Foto: Majkic et al

Bordeaux/Wien – Lange Zeit galt der Neandertaler als tumbes, grobschlächtiges Wesen – als Homo stupidus, wie ihn der deutsche Naturwissenschafter Ernst Haeckel im 19. Jahrhundert zunächst etwas abschätzig bezeichnet hatte. Tatsächlich aber lassen zahlreiche Funde aus den vergangenen Jahrzehnten darauf schließen, dass im Kopf unseres nächsten Verwandten, der vor rund 30.000 Jahren ausstarb, wesentlich mehr los war als zunächst angenommen: Er beherrschte das Feuer, stellte ausgeklügelte Werkzeuge aus Holz und Stein her, pflegte seine Kranken und setzte seine Toten vermutlich im Rahmen von Begräbnisritualen bei.