Österreich-Ungarn

Franz Nopcsa: Balkanreisender, Dinosaurierforscher und Möchtegernkönig

Der österreichisch-ungarische Franz Nopcsa war Spion, Abenteurer und einer der schillerndsten Wissenschafter seiner Zeit

Foto: public domain
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Er schmierte sich welke Nussbaumblätter ins Gesicht, um – als Hirte getarnt – ausreichend gebräunt zu sein. Er schrieb Spionageerkenntnisse mit Zitronensäure auf Papier und schickte diese nach Wien. Er machte sich über k. u. k. Beamte lustig, die sich darüber beschwerten, "dass ein auf silbernem Tafelgeschirr aufgetragener Eszterházy-Rostbraten nicht weich genug sei". Er setzte sich für die Unabhängigkeit von Albanien ein. Er wollte König von Albanien werden. Er schmuggelte Käse von Rumänien nach Ungarn. Er stellte im Ersten Weltkrieg eine Freiwilligentruppe in Albanien zusammen. Der Baron wusste selbst wahrscheinlich gar nicht, wie sehr er schillerte.