35 Jahre nach AKW-Katastrophe

In Tschernobyl schwelen wieder Spaltungsreaktionen, die Eingriffe nötig machen

Der Abbau des Atomreaktors wird schwieriger als gedacht: Die bisherige Stabilisierung zeigt unerwartete Nebenwirkungen

Mittlerweile 35 Jahre ist es her, dass im ukrainischen Kernkraftwerk Tschernobyl ein Reaktor explodierte und enorme Mengen radioaktiver Stoffe über den europäischen Kontinent verteilt wurden. Was im abgeschirmten Reaktor vor sich geht, wird noch immer überwacht. In den vergangenen Jahren stiegen unerwarteterweise die Signale weiterer Kernspaltungsreaktionen, wie das Fachblatt "Science" berichtet. "Es ist wie bei der Glut in einer Grillgrube", sagt Neil Hyatt, Nuklearmaterial-Chemiker der Universität Sheffield in England.