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Onlyfans: Warum Online-Sexarbeit prekär bleibt

Trotz des angekündigten Banns dürfen auf Onlyfans weiterhin explizit sexuelle Inhalte gepostet werden. Doch dem Kampf gegen Online-Sexarbeit hat sich eine mächtige Lobby verschrieben

Es war eine Nachricht, die tagelang für Aufruhr in der Onlyfans-Community sorgte: Mitte August kündigte das Onlineportal an, explizit sexuelle Inhalte künftig von seiner Seite zu verbannen. Auf dem britischen Social-Media-Dienst mit Bezahlschranke tummeln sich Küchen-Influencer und einige Stars wie Rapperin Cardi B – es sind aber Sexarbeiter*innen, die die Marke erfolgreich gemacht haben. Explizite Inhalte werden auf Onlyfans per Abo und als Pay-per-View-Content verkauft, eine Messaging-Funktion sichert den direkten Kontakt mit den – überwiegend männlichen – Kund*innen. Rund 130 Millionen Abonnent*innen und zwei Millionen aktive Nutzer*innen hat das Unternehmen mit Sitz in London laut eigener Angabe – viele Sexarbeiter*innen schauen sich bereits nach Alternativen um. Und das, obwohl Onlyfans bereits wenige Tage nach der angekündigten Änderung der Nutzungsrichtlinien zurückruderte. Diese würde nun doch nicht mit 1. Oktober in Kraft treten, "Onlyfans steht für Inklusion, und wir werden auch weiterhin allen Kreativen ein Zuhause bieten", hieß es auf Twitter.