"Negative Rückmeldungen"

Winnetou gecancelt: Warum die Indianer-Figur immer schon problematisch war

Beschreibt der Umgang mit Karl Mays Spannungsliteratur eine unzulässige Form kultureller Aneignung? Die Firma Ravensburger gibt sich zerknirscht

Foto: Constantin
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Aus den aktuellen Verlautbarungen des Ravensburger-Verlags tönt lautes Zähneknirschen. Zwei Begleitmedien zu Der junge Häuptling Winnetou hat das oberschwäbische Haus überfallsartig aus seinem Sortiment genommen, ein "Buch zum Film" sowie, für geringfügig Kleinere, ein "Erstlesebuch zum Film". Bei der Kinoversion handelt es sich um ein Fortspinnen von Karl Mays insgesamt drei-, in Wahrheit vierbändiger Winnetou-Saga. Die Vorlage singt in Romanform das Hohelied auf den edlen Mescalero-Apachen, der, auf halbem Weg in die ewigen Jagdgründe, Manitu fahren lässt und gegenüber seinem Blutsbruder "Scharlie" lieber seinen Glauben an Jesus Christus bekennt.